Mein Gitarrenlern-Lebenslauf sah so aus:
Vor 30 Jahren angefangen mit Unterricht bei einem Gitarristen unserer Schul-Rockbänd. So 1 Jahr glaube ich. Der hat mit die ersten Akkorde beigebracht.
Dann bin ich beim örtlichen Musikgeschäft in Einzelunterricht gegangen.
Ich hab dann auch mal an einem Gruppenkurs teilgenommen.
Nach diesen Startholfen habe ich lange Platten nachgespielt, bis ich dann auf das Picking kam, auch -wie wohl so einige hier - mit den Bursch-Büchern.
Von da ab ging es dann mit Tablaturen von Gitarristen weiter. Bei mir war es damals als Schwerpunkt zunächst Werner Lämmerhirt, später im Studium dann Jacques Stotzem und Peter Finger. Und was mir halt sonst gefallen hat.
Grundzüge der Harmonie-/Akkordlehre und die Anwendung auf die Gitarre habe ich dann im wesentlichen mit Haunschilds neuer Harmonielehre gemacht.
Vor 13 Jahren hab ich dann das Musikmachen für eine ganze Zeit fast ganz eingestellt.
So. Was nützt meine Lebensgeschichte jetzt anderen Leuten:
1. Ich bin ein guter Autodidakt. Dadurch macht die durchgeführte Art des Lernens Sinn. Ich kenne allerdings genug andere Leute, denen ich das au8f diese Art nicht unbedingt empfehlen würde.
2. Wenn man nicht gerade ein intuitives Naturtalent ist, würde ich mindestens zu Anfang Unterricht empfehlen. Man kann in dem Stadium nun mal noch nicht entscheiden, ob man sich etwas Falsches angewöhnt. Und dieses wieder zu ändern ist eine Heidenarbeit verglichen damit, es gleich richtig zu lernen.
3. Einzelunterricht bei einem fähigen Lehrer ist das Non-plus-ultra. Hier kann auf musikalische Interessen und das individuelle Lerntempo eingegangen werden. Allerdings einleuchtend ist auch, dass es die teuerste Variante ist.
4. Gruppenunterricht ist immerhin auch schon mal besser als gar nichts. Zumindest für den Anfang. Wenn man weiter fortgeschritten ist, ist meine Feststellung, dass es dann nichjt mehr passt. Zu unterschiedlich sind dann die Eingangsfähigkeiten der SchülerInnen.
5. Workshops sind der absolute Bringer, wenn man fortgeschritten ist. Hier kann man zu einem bestimmten Bereich eine ganze Menge lernen. Man trifft Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen kann. Man spielt einige Tage nur Gitarre, was man sonst nicht unbedingt macht und daurch wird es plötzlich besser. Und die Motivation die das Ganze hat, sollte man nicht unterschätzen. Das war für mich im Nachhinein immer der allerwichtigste Punkt.
6. Auch der beste Privatlehrer nützt nix, wenn man nicht entsprechend übt und kein Ziel oder eine Motivation hat, für etwas auch mal schnödes Üben,Üben,Üben aufzubringen.
So. Jetzt habe ich mal wieder mit vielen Worten \"Das kommt drauf an\" geschrieben. Würde ich jemanden kennen und könnte denjenigen ein wenig einschätzen, würde ich mich auch zu einer Empfehlung durchringen. So allgemein geschrieben hoffe ich, dass ich ein paar Kriterien schreiben konnte, die dem/der ein oder anderen bei einer Entscheidung zu dem jeweils richtigen Weg hilft.
Stefan
PS: Schaden tut nix
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Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)