Die Schritte zu einem Lied

[Ralfi]

@Basti:

Nachfolgend findest du die harmonisierten (leitereigenen) 3- und 4-stufigen Akkorde in C-Dur und A-Moll.
[song]
C-Dur
3-stufige 4-stufige
Akkorde Akkorde
I C Cmaj7
II Dm Dm7
III Em Em7
IV F Fmaj7
V G G7
VI Am Am7
VII Bdim Bm7b5


A-Moll
3-stufige 4-stufige
Akkorde Akkorde
I Am Am7
II Bdim Bm7b5
III C Cmaj7
IV Dm Dm7
V Em Em7
VI F Fmaj7
VII G G7
[/song]

Fingersätze findest du z. B. hier.


Aus den Stufen I bis VII suchst du dir die Akkorde heraus, die in deinem Song vorkommen sollen. (Es gibt ja viele einfache Lieder in C-Dur, die nur die Akkorde C – F – G, also die Stufen I – IV – V, enthalten.)

Oft werden die Verse als 4-Zeiler aufgebaut, deren Melodie mit einer (Teil-) Folge der (von dir) ausgewählten Akkorde begleitet werden. Das Ganze wird auch als Zyklus bezeichnet.

Viele Songs haben einen Refrain, der einen eigenen Zyklus bekommt (Markenzeichen bzw. Wiederkennungsfaktor). Ok ..... Intro-, Bridge- und Fadeout-Zyklen kann man sich natürlich auch noch basteln, wenn man will.

So ..... jetzt hast du die Struktur deines Songs (Zyklen) festgelegt und die Melodie hast du irgendwann auch im Kopf. Nun noch ein paar Regeln, die mir so aufgefallen sind.

Wenn du Spannung in dem Stück aufbauen möchtest, wählst du einen 4-stufigen Akkord. Wenn du Spannung vermeiden bzw. wieder abbauen möchtest, spielst du 3-stufige Akkorde.

Wenn deine Verse eine kritische, melancholische oder traurige Botschaft enthalten, sind die Moll-Akkorde u. U. angesagt.

Nach diesem Muster sind schon sehr viele Songs gestrickt worden. Egal, was du daraus machst, es kommt auf alle Fälle etwas harmonisches dabei raus.

Das soll aber nicht heißen, daß man diese Regeln immer streng einhalten muß! Andere - also leiterfremde - Akkorde und Töne können den Song durchaus aufpeppen, genauso wie ein Wechsel der Tonlage. Regeln dafür kenne ich nicht.

Ich selbst suche mir aber hin und wieder Songs von Autoren heraus, die in meiner Geschmacksrichtung liegen und analysiere die auf Abweichungen von der klassischen Harmonielehre, um herauszubekommen, wie die Burschen das hinbekommen haben. :-D

--
Ralfi

Life is not measured by the breaths you take,
but by the moments that take your breath away

[startom]

Original von -_-Basti-_-:
wenn ich dann n Riff schreiben möchte, kann ich mir die Tonart einfach so aussuchen? Also ich nehme einfach die Tonart, auf die ich gerad Lust hab?

Klar! Erlaubt ist, was gefällt.

Ich machs immer folgendermassen:
Ich schreibe grundsätzlich alle Solos und Riffs in der Tonart C-Dur / A-Moll, denn da bin ich wirklich sattelfest.

Wenn ich später dann eine andere Tonart nehmen will (beispielsweise weil der Gesang in C-Dur zu tief oder zu hoch für meine Stimme ist), dann kann ich das gesamte Riff einfach auf dem Griffbrett verschieben.

Darum schreibe ich nie (oder sehr selten) Riffs, welche Leersaiten beinhalten. Da muss man dann nämlich den Fingersatz ändern, wenn man das Riff verschiebt und wieder neu einspielen will.

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Gruss aus der Schweiz
Tom

[Paula]

Sorry, wenn ich jetzt nicht den ganzen Thread gelesen habe, der is einfach zu lang... Aber ich glaube kaum, dass ich was doppelt schreiben werde, da ich eine ziemlich eigenwillige Meinung habe
Ich will nur mal einfach meine Meinung sagen, die auch gleichzeitig meine Grundeinstellung zur Musik und zu jeglicher anderer Kunst ist... (ich sprech mal immer von Kunst, um Musik und Malerei zu vereinen, zu denen ich jeweils dieselbe Einstellung vertrete) [und mich gaaanz professionell ausdrücken :-D )

Und zwar bin ich der Meinung, dass man sich aller zur Verfügung stehehnden Mittel bedienen sollte, um den Gegenstad des Kunstwerkes auszudrücken, also die Emotion oder worüber ihr sonst schreibt... (um die Individualitäten mit einzubeziehen, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, worüber man sonst schreiben kann)

Deswegen würde ich sagen, schreibt man zuerst einen Text , der einfach so aus mir rauskommt- nicht nachdenken, ganz ohne Vorsatz...
Dann sollte man nicht nachdenken , sondern es sollte einem dazu eine Stimmung einfallen und damit die Melodie und die musikalischen/ künstlerischen Mittel, die du verwendest. Und der Aufbau, würde ich sagen, legt sich von allein fest, bei den Proben. Also du stellst das Liedkonzept deiner Band vor, nur ganz grob, dann jammt ihr es und wenn es eine gute Band ist, also eine Einheit, dann fühlt ihr dasselbe. Und aufnehmen nicht vergessen... Ansonsten würde ich auch sagen, dass die Band immer mitschreibt, weil man ja nicht nur Instrumentalist ist, sondern auch Künstler (klar)
Ich finds irgendwie Quatsch, irgendwelche Melodien einzuspielen, die es schon gibt und die dann rückwärts abzuspielen, um \"Inspiration\" zu bekommen, denn Inspiration wird aus der Emotion geschaffen, die einfach da ist, weil man was erlebt hat und das so unbedingt verarbeiten muss, dass es einfach aus einem raussfließt, sei es nun in Form eines Bildes oder eines Liedes oder was es sonst noch alles so für Künste gibt...
Beschäftige dich tief mit dem Gegenstand, den du behandelst. (denTip hab ich von Goethe persönlich)Du kannst nicht über etwas schreiben, wovon du keine oder wenig Ahnung hast und nur Vermutungen anstellen kannst.
Kennt ihr diesen Typen von der einen Comebackshow, mit den zum Iro geformten Dreadlocks und nem Tuch drüber ? Coolyo oder so; der hat mal gesagt: (zum Glück muss ich s nicht erzählen, sonst würd ich nen Lachkrampf kriegen) \"Am besten lässt sich ein Liebeslied schreiben, wenn man verliebt ist\" ;D hihi. Also für mich ist der Typ -musikalisch gesehen; ich kenn ihn ja nicht- n Assi! Also ich mein, es stimmt ja schon, was er sagt, aber das ist so selbstverständlich, dass man darüber doch gar nicht redet! nee, weiß nich was ich dazu sagen soll... Als ob was total neues und tolles wäre!

Na ja, gut, ich geb zu, das ist der Idealfall und hat mit der Realität wenig zu tun. Aber die Realität besteht ja daraus, auf den Idealfall hinzuarbeiten, auch wenn man ganz genau weiß, dass man selbigen nie erreichen wird. (mann, bin ich heute wieder philosophisch)

puh, da bin ich aber mal wieder ins Erzählen gekommen (mein erster Post seit langem wieder)
Ob ich maln Buch drüber schreibe?
--
\"Ich bin kein Gitarrist; ich bin nur ich\"[Omar Rodriguez]

Jedem seine Illusion!

dieElly :x

[-_-Basti-_-]

Wofür braucht man denn Bdim? Reicht es nich wenn man nur die ganz normalen Moll und Dur Akkorde verwendet dann Powerchords und vielleicht solche wie Em7 also die mit der 7. Das reicht doch erstmal vollkommen oder?

[startom]

Original von -_-Basti-_-:
Wofür braucht man denn Bdim? Reicht es nich wenn man nur die ganz normalen Moll und Dur Akkorde verwendet dann Powerchords und vielleicht solche wie Em7 also die mit der 7. Das reicht doch erstmal vollkommen oder?

Du teilst absolut meine Meinung über verminderte Akkorde..... Doch psst! Vergraul mir hier nicht die Jazzer, den die lieben die dim-Akkorde.

Verminderte Akkorde eignen sich gut für Uebergänge zwischen den Stufenakkorden, bauen aber keine Spannung auf wie die 7er Akkorde, sondern bauen eher Brücken.

Beispiel:
Akkordfolge C - Am - F - G

Mit einem verminderten Akkord: C - Am - F - F#dim - G (probiers mal aus)



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Gruss aus der Schweiz
Tom

[Ralfi]

@Basti:

Ja, genauso wie Startom gehe ich auch vor. Erste Entscheidung Tonart Dur oder Moll festlegen, dann das Stück in C-Dur oder A-Moll entwickeln und danach ggf. in eine andere Tonlage transponieren, in der ich das Stück dann (hoffentlich) besser singen kann. I) :-D

--
Ralfi

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but by the moments that take your breath away

[startom]

Original von Paula:
Sorry, wenn ich jetzt nicht den ganzen Thread gelesen habe, der is einfach zu lang... Aber ich glaube kaum, dass ich was doppelt schreiben werde, da ich eine ziemlich eigenwillige Meinung habe

Du musst doch nicht Sorry sagen.
Dieses Forum lebt dadurch, dass möglichst viele Meinungen und Ansichten zusammenkommen..... das ist doch das Schöne daran!




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Gruss aus der Schweiz
Tom

[-_-Basti-_-]

wie geht denn F#dim? kann mir das irgendwer mal aufschreiben.

Schule geht ja bald wieder los, aber an Wochenden und Freien Tagen und überhaupt in meiner Freizeit werde ich mal probieren die neuen Erfahrungen umzusetzen. Danke nochmal an alle.

[Ralfi]

Original von -_-Basti-_-:
Wofür braucht man denn Bdim? Reicht es nich wenn man nur die ganz normalen Moll und Dur Akkorde verwendet ....

Genau ..... wenn etwas in deinen Ohren nicht gut klingen will, liegt die ganze Kunst im weglassen. Man muss ja nicht alle 14 Akkorde in einem Song unterbringen, sondern nur eine Auswahl davon. :p

Wenn jemand den Bdim oder Bm7b5 dennoch einbaut, ist das Ergebnis auf alle Fälle voll harmonisch.

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Ralfi

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but by the moments that take your breath away

[Ralfi]

@Basti:

Der Akkord F#dim besteht aus den Tönen F# - A - C und könnte z. B. so gespielt werden

F#dim - x0x212

und ist ein Beispiel für einen C-Dur leiterfremden Akkord.

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Ralfi

Life is not measured by the breaths you take,
but by the moments that take your breath away

[-_-Basti-_-]

Original von Ralfi:
@Basti:

Der Akkord F#dim besteht aus den Tönen F# - A - C und könnte z. B. so gespielt werden

F#dim - x0x212

und ist ein Beispiel für einen C-Dur leiterfremden Akkord.

Das sieht für mich eher nach d7 aus. Meinst du bei F#dim vielleicht das:

x0x211? das kommt eher hin. Das sind die Einzeltöne die du auch geschrieben hast.

[Ralfi]

Original von -_-Basti-_-:
Das sieht für mich eher nach d7 aus. Meinst du bei F#dim vielleicht das:

x0x211? das kommt eher hin. Das sind die Einzeltöne die du auch geschrieben hast.

Das hast du fast richtig erkannt. Im F#dim ist allerdings gegenüber dem D7 der Ton D nicht enthalten.

Dein Fingersatz enthält ein F ..... es muss aber ein F# bei F#dim sein.

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Ralfi

Life is not measured by the breaths you take,
but by the moments that take your breath away

[-_-Basti-_-]

Ach ja hast ja Recht. Aber vom Fingersatz isses dann gleich.
Ok. Mal ausprobieren.

Danke nochmal für die viele Hilfe.
ICh geh jetz erstma raus. Frische Luft schnappen

[Ralfi]

.... und ich gleich wieder meine Fenster pinseln. :-D

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Ralfi

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[startom]

Original von Ralfi:
.... und ich gleich wieder meine Fenster pinseln. :-D

Nix da....erst wird Membersound eingesungen, dann wird Mail an Startom gemacht, danach darf dann mal irgendwann gepinselt werden...

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Gruss aus der Schweiz
Tom