Dr.igel
Schlagerfuzzi
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Exotische bundanordnung
Hallo,
Habe heute diese minigitarre erstanden. Ist wahrscheinlich eher zum AnDieWandHängen, aber das Griffbrett macht ist irgendwie merkwürdig. Gibt es jemanden unter Euch, der damit etwas anfangen kann?
Vielen Dank im Vorraus!
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03-05-2015, 21:34 |
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ghetto
Moderator
       
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RE: Exotische bundanordnung
Der Hals schaut als würden Teile von Bundstäbchen fehlen. An jener Stelle, an der normalerweise ein Stäbchen den 7. Bund markiert, klafft eine große Lücke. Dort, wo Teile von Bundstäbchen zu fehlen scheinen, ist zumindest die Kerbe fürs Bundstäbchen durchgehen vorhanden. Bei diesem imaginären 7. Bund ist auch keine Kerbe. Außerdem ist der 3. Bund seitlich, quasi unterm Griffbrett, eingeschnitten.
Ehrlich gesagt sehe ich nicht, welchen Sinn diese ganzen Abweichungen ergeben sollen.
Ach ja, deinen Thread habe ich aus dem Board "Forumstreffen & Co" hierher verschoben, mit Forumstreffen hat das Thema ja wirklich nichts zu tun.
Gruß,
GHETTO
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03-05-2015, 22:28 |
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FP
Godfather of Music
       
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RE: Exotische bundanordnung
(03-05-2015, 22:28)ghetto schrieb: Der Hals schaut als würden Teile von Bundstäbchen fehlen. An jener Stelle, an der normalerweise ein Stäbchen den 7. Bund (FP: Es ist i.Ü. der 6. Bund) markiert, klafft eine große Lücke. Dort, wo Teile von Bundstäbchen zu fehlen scheinen, ist zumindest die Kerbe fürs Bundstäbchen durchgehen vorhanden. Bei diesem imaginären 7. Bund ist auch keine Kerbe. Außerdem ist der 3. Bund seitlich, quasi unterm Griffbrett, eingeschnitten.
... Ich selbst hätte das jetzt nie im Leben selbst alles auf dem Bild erkennen können... Zum Glück gab's eine schreibzwangkompensierende Bildbeschreibung vom Ghetto...
Back to topic... Das ist ein experimentelles Selbstbauprojekt. Die Abstände der Bundstäbchen(-schlitze) entspricht nicht den Standardkonventionen. Das kann so nicht funktionieren...
Es gibt i.Ü. durchaus bundierte Saiteninstrumente, die nicht chromatisch ausgelegt sind, sondern nur in ein oder zwei Tonarten benutzt werden.
Was stört es die Eiche wenn sich die Wildsau an ihr reibt...
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03-05-2015, 23:50 |
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Dr.igel
Schlagerfuzzi
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RE: Exotische bundanordnung
Allet klärchen. Danke für eure Gedanken dazu!
Mein Lieblingsinstrument ist auch eher das Schlagzeug 
Beste grüße
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05-05-2015, 09:34 |
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Liederbolt
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RE: Exotische bundanordnung
(03-05-2015, 23:50)FP schrieb: Es gibt i.Ü. durchaus bundierte Saiteninstrumente, die nicht chromatisch ausgelegt sind, sondern nur in ein oder zwei Tonarten benutzt werden.
Alter Thread, aber da fällt mir noch Einiges ein...
- wenn man auf der tiefsten Saite die Bünde nacheinander abgreift, entstünde eine Dur-Tonleiter; ist also eine diatonische Anordnung
- am Sattel sind doppelchörige Kerben zu erkennen - es war wohl mal eine Kasten-Zither/Waldzither/Cister oder Mandoline
- Die Bünde sind erst nachträglich diatonisch gesetzt; wenn man den freien Raum zwischen dem 5. und 6. Bundstäbchen genau anschaut, kann man gerade erkennen, dass da mal ein Bundschlitz war - der ist nun zugemacht
- ursprünglich waren die Bünde zwar chromatisch angeordnet, jedoch nicht gleichstufig. Der Abstand vom 13. zum 14. Bundstäbchen ist kleiner als der vom 14. zum 15. Das deutet auf eine mitteltönige Abstimmung hin, bei der die Quinte etwas niedriger zu Gunsten einer reineren großen Terz gestimmt wird - damit ist sie nur für die grundlegenen Tonarten zu gebrauchen
Dr. igel, hast Du sie noch? Erwerbbar? ...hätte Bock sie zu restaurieren... :-)
"Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende"
Reformator Johann Mathesius 1560
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-05-2018, 10:18 von Liederbolt.)
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18-05-2018, 10:16 |
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Liederbolt
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RE: Exotische bundanordnung
Habe ich gemacht, jedoch kam sie als 'Mailer-Daemon' zurück. Daher auch hier und als Pn - falls er es jemals lesen sollte...
"Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende"
Reformator Johann Mathesius 1560
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19-05-2018, 11:43 |
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Liederbolt
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RE: Exotische bundanordnung
True Temperament (TT) ist eine Möglichkeit um eine genaue gleichstufige Stimmung zu erzeugen, wobei jedoch einige TT-Abstimmungen die typischen Gitarren-Tonarten zugunsten der weniger gebräuchlichen harmonisch "reiner" intonieren (wohltemperiert). Diese klingen jedoch dann nicht mehr so schön, wenn man einen Kapodaster auf ungeraden Bünden benutzt.
Die reguläre Anordnung auf der Gitarre ergibt rechnerische Gleichstufigkeit und wurde bereits 1581 annährend genau von Vincenzo Galilei (der Vater von Galileo) publiziert.
Dabei werden allerdings einige Parameter nicht berücksichtigt, wie z.B. der entstehende Zug beim Niederdrücken einer Saite, was ja die Spannung erhöht und dadurch den Ton leicht verändert. Ebenso spielt das verwendete Saitenmaterial eine Rolle - daher funktioniert TT auch nur exakt, wenn die gleichen Saiten aufgezogen werden, mit denen das Instrument darauf eingerichtet wurde.
Die Anordnung in ungleich große Halbtöne, wie bei der Cister im Eingangspost zielt aber nicht auf Gleichstufigkeit ab, sondern entweder auf Mitteltönigkeit (reinere große Terzen) oder auf Phytagoräische Stimmung (reinere Quinten).
TT hat zwar ein Patent, ist aber eigentlich keine neue Erfindung. Der Münchner Lautenbauer Michael Wach, erhielt schon 1911 ein Patent auf sein "Wachsches Griffbrett". Er nahm nur für jeden gegriffenen Ton ein kleines Bundstäbchen - TT benutzt ein großes Gebogenes pro Bund.
"Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende"
Reformator Johann Mathesius 1560
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-05-2018, 13:17 von Liederbolt.)
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29-05-2018, 12:58 |
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