Danue
Klampfer
  
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RE: Berufswahl - nach welchen Kriterien entscheidet ihr?
Hallöchen alle zusammen  !
Da ich mich momentan mit dem Thema Berufswahl wirklich ganz schön auseinandersetzen muss, wollte ich mal fragen, nach welchen Kriterien ihr so entscheidet:
Seid ihr eher der Typ, der sagt: \"Ich mache auf jedenfall das, was mir am meisten Spaß macht, auch wenn die Jobchancen nicht die besten sind\"? Nach dem Motto \"Wenn man das Thema liebt und begeistert dabei ist, wird man immer was finden\"?
Oder seid ihr da ganz anders nach dem Motto \"Lieber was ganz Pragmatisches, was Sicheres und Bodenständiges, womit man auf jedenfall einen Job findet und womit man Geld verdienen kann, egal, ob es Spaß macht oder nicht\"?
Oder geht ihr vielleicht eher den Mittelweg: Versucht ihr, Pragmatisches und Spaß zu kombinieren, sofern es irgendwie geht?
Wie habt ihr das früher entschieden und für die, denen es noch bevorsteht oder die wie ich gerade selbst in der Misere stecken, für was entscheidet ihr euch?
Würde mich sehr sehr interessieren..
Ich stehe vor der Wahl: Sehr pragmatisch, macht aber keinen Spaß (bisher zumindest, gerade 1. Abteilung- Speditionskauffrau), oder sehr unsicher, aber dafür eine meiner Leidenschaften.. (Studium Anglistik & Sozial- und Kulturanthropologie)
Ganz liebe Grüße!
Danue
I would rather fly with eagles, to the snow hills
I would rather run with wolves, between the trees
I would rather be with trees, than in the middle of noisy streets
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04-11-2010, 20:14 |
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Searcher
Godfather of Music
       
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24 ist hart, sooo alt ... :-D
ich hatte das glück, dass ich das was ich gerne machen wollte auch machen konnte.
ich habe aber im laufe meines lebens festgestellt, dass das was spass macht sich auch ändern kann - zum glück hatte ich eine ausbildung die es mir ermöglicht hat zwischendurch mal zu wechseln
wenn du mal einige jahre deinen traumjob gemacht hast kann der auch langweilig werden, wenn du dann eine \"universelle\" ausbildung hast, dann kannst du später auch mal etwas anderes machen.
bei mir wars das ingenieur studium , mit einer technischen, wissenschaftlichen ausbildung kannst du später leichter wechseln. wenn du jetzt \"nur\" eine berufsausbildung machst (bitte entschuldigt alle das wort, ich habe auch eine berufsausbildung mit lehre hinter mir und anschließend studiert, weiss somit wie das da läuft) bist du doch sehr eingeschränkt.
lernst du in einer bücherei einen beruf, so ist es relativ klar, was du damit später machen kannst. studierst du z.b. bibliothekar so kannst du in büchereien arbeiten, an einer universität, vielleicht ins ausland etc.
wenn du kannst dann mach etwas das dich interessiert, wenn möglich spass macht und wo die möglichen stellen möglichst breit gestreut sind.
ein studium ist immer gut, es zeigt, das du wissenschaftlich arbeiten kannst und (wahrscheinlich) weitläufiger einsetzbar bist.
AL, der mit dem Schaf tanzt
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04-11-2010, 21:10 |
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Sauron
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Jeder lebt in seiner eigenen Welt oder ist seines Glückes eigener Schmied . Aber bevor ich hier eine , vielleicht sinnlose Diskusion , vom Zaun breche , nur mal so neben bei , : bei mir gings damals (1987, DDR) darum , wie lang geht man zur NVA !, so gut oder schlecht sind Deine beruflichen Perspektiven .
Heute hat man es leichter , entweder man will oder man will nicht !
So und jetzt noch 2 Weissheiten , die man sich auch schenken kann :
Arbeit macht Spass.( aber wer verstaht schon Spass?)
Arbeit ist ein makaberer Scherz der Gesellschaft .
So jetzt guck ich Fussball (Halbzeit ist gleich rum !)
Und Morgen geh ich wieder zu meinen ungeliebten Job , denn ich muss ja meine Rechnungen bezahlen , macht ja keiner für mich !
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04-11-2010, 22:56 |
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Wihoki
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Also......
auch wenn ich hier mich oute..oder auch nicht...ist mir dieses thema wichtig.
Also mal zum glück....hatte davon nicht so viel.
Aber von Hartz 4 halte ich auch nicht viel, hab meine lebenshaltungskosten immer sehr gering gehalten und damit sogar eine tochter alleine groß gezogen.....stolz schulterklopf. :-D
Ich Lebe wie einige wissen mit viele Menschen zusammen...machmal schwierig...sehr oft recht gut.
Meine tochter ist heute groß 24 jahre.... :-D
Meine Lebenshaltungskosten sind immer noch gering...sprich billig Miete Ofen...Holz muß ich hacken..bzw sägen.
Aber ich bin Glüc :-D klich....
Das geld was ich brauche...verdiene ich durch Strassenmusik und rep..Gitarren...darin bin ich gut und es macht spass.
Ausserdem baue ich Wildholzmöbel.
Fazit..: Mach das was dir Spass macht...arbeite soviel das du davon leben kannst.
Gewöhn dich nicht an zuviel.
Nun meine Meinung dazu...
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04-11-2010, 23:14 |
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Pida
Fingerpicker
   
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Zitat: Original von Róisín Dubh:Seid ihr eher der Typ, der sagt: \"Ich mache auf jedenfall das, was mir am meisten Spaß macht, auch wenn die Jobchancen nicht die besten sind\"? Nach dem Motto \"Wenn man das Thema liebt und begeistert dabei ist, wird man immer was finden\"?
Oder seid ihr da ganz anders nach dem Motto \"Lieber was ganz Pragmatisches, was Sicheres und Bodenständiges, womit man auf jedenfall einen Job findet und womit man Geld verdienen kann, egal, ob es Spaß macht oder nicht\"?
Oder geht ihr vielleicht eher den Mittelweg: Versucht ihr, Pragmatisches und Spaß zu kombinieren, sofern es irgendwie geht?
Ich denke, die Frage stellt sich dir nicht ganz in dieser Form.
Natürlich liegen bei vielen Ausbildungsberufen Ausbildung und Berufsalltag nahe beieinander - ich vermute mal, dass das bei deiner Ausbildung nicht ganz anders ist. Mit der Entscheidung für ein Studium der genannten Fächer dagegen würdest du zwar mit einiger Sicherheit absehen können, was dich in den nächsten ~5 Jahren beschäftigen wird, aber der Zeitraum danach wäre sehr offen.
Ein Lehramtsstudium wäre vermutlich nicht möglich, eine Unikarriere machen die wenigsten Absolventen. Geistes- und Sozialwissenschaftler haben im Berufsleben in den meisten Fällen wenig mit den Inhalten des Studiums zu tun. Entscheidender ist dann, dass man an der Uni gelernt hat, sich Inhalte anzueignen, diese weiterzugeben und präsentieren zu können.
Das heißt auch, dass es wesentlich einfacher ist, einen Studiengang zu finden, der den eigenen Interessen entspricht, als einen Job, auf den dies zutrifft. Damit meine ich nicht, dass die Jobchancen nach deinem Studium schlechter wären als nach deiner aktuellen Ausbildung wären (das kann ich nicht beurteilen). Vielmehr sieht die heutige universitäre Ausbildung eben gar nicht erst vor, dass der Großteil der Absolventen speziell der Geisteswissenschaften auch über das ganze Berufsleben hinweg in der selben Disziplin bleibt.
Noch ein etwas speziellerer Kommentar:
Du solltest dich auch fragen, ob du wirklich Anglistik studieren, dich also auch mit älteren Sprachstufen, mit der Interpretation von Literatur oder mit der Sprachwissenschaft des Englischen beschäftigen möchtest, oder ob vielleicht Sprachkurse (evtl. auch an der Uni) schon ausreichen würden, um deine Ziele zu erreichen.
Gruß
Pida
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05-11-2010, 00:07 |
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ghetto
Moderator
       
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Ich habe die Ansicht von Wihoki mit Erstaunen und wachsendem Respekt gelesen, stelle aber fest, dass das nicht jedermanns Sache ist.
Ich habe mich nach der Matura (=Abi) für ein Studium entschieden, von dem ich geglaubt habe, dass es mir Spaß bringt. Während des Studiums bin ich draufgekommen, dass mir nur wenige Aspekte dieses Studiums wirklich Spaß machen und habe dann meine Dilpomarbeit in eine Richtung dieses Faches geschrieben, die möglichst viel von dem enthält, das mir Spaß macht.
Um nach dem Studium eine passende Stelle zu finden hat 1 Jahr gedauert. Im Nachhinein betrachtet war dieses Jahr ein Jahr von Stillstand und Frust, wirklich bemerkt habe ich das aber erst danach, als das Leben seinen Lauf wieder genommen hat und der Spaß zurückgekehrt ist. In dem Jahr ohne passenden Job habe ich mich mit allen möglichen Sachen durchgekämpft, war auf Leasingbasis in diversen Produktionsfirmen und das letzte halbe Jahr in der Buchhaltung einer Flugmeilengesellschaft. Bezahlt wurde ich schlecht, gearbeitet habe ich wohl gut, weil mir in der Zeit einige Verträge angeboten wurden, aber ich habe auf einen passene Job gewartet und den letztendlich auch bekommen. Das Warten hat sich gelohnt und ich bin heute froh, dass ich damals meine Studienrichtung gewählt habe.
Mittlerweile hatte ich 3 von diesen richtigen Stellen und wurde letztes Jahr aus Kapazitätsgründen abgebaut. Eine Stelle zu finden ist in meiner Richtung so schon nicht leicht, in der Wirtschaftskrise wars unmöglich.
Habe jetzt die Chance zur Weiterbildung bekommen und ergänze mein Wissen aus den Erdwissenschaften (mein 1. Studium war Erdwissenschaften, Stzw. Mineralogie und Petrographie) und den Materialwissenschaften (meine richtigen Jobs) jetzt um ein Doktoratstudium am Institut für Pharmazie. Hier hole ich mir jenes Wissen, das mir bzgl. Materialien noch fehlt, und kämpfe im Moment mit der oganischen Chemie, die eine völlig andere Welt ist als die anorganische Chemie, in der ich ja zu Hause bin.
Vorteile: - nach diesem weiteren bin ich breiter einsetzbar, die Pharma- und Kosmetikbranche öffnen sich;
- Personalchefs ist Pharmazie - ganz im Gegensatz zu Mineralogie - ein Begriff. Sie können damit etwas anfangen.
Der 2. wichtige Aspekt bei einem solchen Studium ist das Interesse. Ich merke selbst, dass mich neue Lehrveranstaltungen, die es zu meiner Zeit in den Erwissenschaften noch nicht gegeben hat, viel leichter fallen als die Grundvorlesungen in der Pharmazie. Mein Verstand sagt mir, dass die Pharmazie eine weise Entscheidung ist. Die praktische Umsetzung dieser weisen Entscheidung fällt mir jedoch richtig schwer. Für den Erdwissenschaften schlägt mein Herz und dort fallen mir auch die neuen Sachen leicht. Interesse und Leidenschaft sind da entscheidend.
Ich werde meinen Plan in Sachen Pharmazie beinhart durchziehen, spüre aber genau, dass ich das Grundstudium Pharmazie damals mangels Leidenschaft niemals geschafft hätte. Ohne dass mein Herz für ein Fach klopft hätte ich kaum ein Studium geschafft.
Deshalb gebe ich auch dir den Rat - höre auf dein Herz und wähle jenes Fach, für das du eine Leidenschaft verspürst!
Gruß,
GHETTO
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05-11-2010, 00:51 |
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startom
Administrator
       
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Zwölf Stühle, siebzehn Meinungen....jetzt komm mein Senf dazu.
Die Meinung \"Mach nur, worauf du Lust hast\" kann ich nicht teilen. Das ist Hollywood-Romantik, hat aber mit dem real Life leider nicht viel am Hut.
Die perfekte Welt bietet dir natürlich immer einen Job, den du liebst und von dessem Lohn du auch noch gut leben kannst.
Was aber, wenn die Welt nicht ganz so perfekt ist? Am Ende des Tages zählt eben nicht nur, ob du am liebsten wieder zurück zur Arbeit rennen würdest, sondern ob vor dir auf dem Tisch genügend Wasser und Brot zu finden ist.
Geschwollene Rede, pragmatischer Sinn:
Ich arbeite mittlerweile auch schon über 20 Jahre. In dieser Zeit habe ich für mich die startomsche Pyramide kreiert. Diese besagt, dass bei einer Arbeit mindestens zwei von drei bestimmten Faktoren stimmen müssen. Diese drei Faktoren sind Arbeitsklima, Tätigkeit und Gehalt.
Ich hab das grosse Glück, dass bei meinem derzeitigen Job 2 wichtige Faktoren (Arbeitsklima und Gehalt) passen und die Tätigkeit nicht ganz soooo übel ist.
Mehr zu verlangen wäre unverschämt.
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05-11-2010, 08:09 |
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paradox
Godfather of Music
       
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Ich stimme dem schweizer Rocker wie dem rockenden Andy ebenfalls zu 100% zu. Mein Motto: Ich lebe nicht um zu arbeiten, ich arbeite, um zu leben.
Als ich in Berufsleben trat, wusste ich auch nicht, wohin die Reise geht. Wer kann das schon wissen. Das Berufsleben ändert sich sehr schnell, da die Anforderungen an einen Beruf sich ebenfalls ändern. Zudem heißt es heute, dass junge Menschen mit einem Beruf nicht auskommen werden. Will heissen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass junge Menschen in ihrem Leben mit Sicherheit nochmal umsatteln werden müssen. Die Arbeitswelt ist sehr schnelllebig.
Gruss Paradox
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05-11-2010, 10:06 |
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