ov1667
Godfather of Music
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Moin,
solange du Vokabeln wie \"muss\" oder \"Standard\" verwendest, wird es meiner Meinung nach schwer für dich.
Anfangen kann man, nach einer kurzen Begrüßung (\"Schön, wieder in Kleinkleckersdorf zu sein ...\"), z.B. mit einfacher Nennung der Titel, die ihr spielt. Du musst ja keine Reden halten. Das Publikum möchte Musik hören und keine Worte.
Andererseits können \"kleine Dinge\" wie die oben erwähnte Nennung der Stücke das Niveau des Auftritts heben.
Vieles hängt ja auch vom \"Zweck\" eurer Auftritte ab. Tanzmusiker müssen natürlich \"Bescheid sagen\", wenn Brauttanz oder Marschwalzer gespielt werden, rockige Vertreter leiten gerne mit einem \"you want some more?!\" von einem Stück zum Nächsten über.
Gruß, Jens
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Gibson - Inspiring cries of \"turn-that-damn-thing-down\" since 1952
What do you get when you throw a piano down a mine shaft?
A flat minor!
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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14-02-2007, 01:14 |
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ov1667
Godfather of Music
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Vielleicht sind die Pausen zwischen den Stücken einfach zu lang?
Was könntest du denn dem Publikum spannendes erzählen? Anderst herum: was möchtest du von einer Band an \"kommunikativen Elementen\" hören, wenn du auf einem Konzert (...) bist?
Bei welchen Gelegenheiten macht ihr überhaupt Musik?
Gruß, Jens
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Gibson - Inspiring cries of \"turn-that-damn-thing-down\" since 1952
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14-02-2007, 01:44 |
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babarossa
Godfather of Music
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Den Ramones hat ein genuscheltes \"1, 2, 3, 4\" gereicht.
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Well, I woke up this morning and I got myself a beer. The futures uncertain but the end is always near.
Roadhouse Blues - The Doors
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I\'m a rambler, I\'m a gambler, I\'m a long way from home.
Well, if you don\'t like me, just leave me alone.
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14-02-2007, 13:39 |
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Muckemaker
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Ziemlich effektiv ist, wenn man sich etwas mit den Songtexten auseinandersetzt. Dabei braucht man ja nicht mit einer Inhaltsangabe daherkommen. Das wirkt sowieso nur gestelzt.
Aber wenn man einen Song hat - egal, obs was eigenes oder ein Cover ist - gibt es da (meistens) eine bestimmte Aussage oder weckt zumindest gewisse Gefühle in einem. Quassle das, was Dich dabei bewegt, einfach aus dem Bauch heraus - ohne groß darüber nachzudenken. Und keine Angst davor, dabei vielleicht auch mal Unsinn zu erzählen. Wichtig ist, dass Du dabei aufrichtig bleibst.
2-3 Sätze sind sowieso mehr als genug. Und, wie Jens schon gesagt hat: Die Leute wollen vor allem den nächsten Song hören.
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Let there be Light... Sound... Bones... GUITAARS!!!
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14-02-2007, 14:37 |
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MadMoses
Solist
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Also im Allgemeinen hängt das einfach von der Routine ab. Je öfter ihr irgendwo spielt, desto cooler werdet ihr und dann kommt sowas ganz von alleine.
Mich persönlich nerven aber auch Bands ziemlich an, die ewig Erzählen. 1, will ich Musik hören 2, Wenn er vorher erst Minutenlang ankündigen muss von was der Text handelt, zweifle ich scho arg an der originalität des Songs.
Desswegen sagen wir auch immer nie recht viel.
Höchstens mal ein:,, Der nächste Song heißt....... und geht ungefähr so! 1, 2, 3, 4\"
Falls (was ja öfter vorkommt) die Leute ein bisschen weiter von der Bühne wegstehen und sich noch nicht so recht trauen zu tanzen, dann machen wir immer einen Deal mit Ihnen. Und zwar muss jeder einen Schritt vorgehen. Das Ganze dann am Ende des Songs nochmal usw.
Was auch wirklich cool ist. Einen Rhythm-pie zu verteilen. Du beauftragst deine liebe Oma einen einfach Kuchen zu backen und schreibst dann mit Zuckerguss \"Rhythm Pie\" drauf. Einfach ankündigen wer beim nächste Lied richtig abgeht, der kriegt dann ein Stück des Kuchens. Hört sich nach Kindergarten an, geht aber bei den übelsten Punkkonzerten. Is halt ne rießen Sauerrei.
Was du aber keinesfalls bei Punkkonzerten, im deutschsprachigen Raum, sagen darfst ist : \"Seid ihr alle gut drauf?\"
Weil es dir dann mitunter passieren kann dass ein:\" Fick dich du Arschloch\" Oder ein \"Halts Maul und spiel Gitarre\" zurück kommt. Das ist meistens nicht böse gemeint, aber seit es die Band Terrorgruppe gibt Kult, und eigentlich echt lustig wenn mans absichtlich macht.
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We rather die on our feet as to live on our knees!
Tiocfaidh Àr Là
--Join the IRA--
When you are so hungry that you believe in anything.
Well, they are selling you the politics of starving.
And what the fuck does that really mean to us.
Against Me!
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14-02-2007, 15:18 |
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reliewsche
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Tja, da hab ich lange überlegt, ob ich da was zu schreibe. Mit ner Band hab ich schon lange nicht mehr gespielt. Und da war ich kein Frontmann.
Auf ne ganze Menge Erfahrung kann ich jedoch bezüglich Solokonzerten zurückblicken (wobei ich nicht sagen will, dass ich wirklich erfolgreich anmoderiere).
Ein Patentrezept kenne ich nicht. Ich denke aber, dass das entsprechende Füllen der Lücken zwischen den Stücken immens wichtig ist. Die Leute kommen eben nicht nur wegen der Musik, sondern weil sie unterhalten werden wollen. Einer, der auf deisem Gebiet für mich der absolute Meister ist, ist Tommy Emmanuel. Seine Moderationen und seine (auch nonverbale) Kommunikationen machen einen großen Teil seines Live-Erfolges aus.
Was kann man also tun: Ich habe vor meinen Konzerten nicht nur die Stücke geübt, sondern mir auch eine \"Dramaturgie\" überlegt. Das beinhaltet eben nicht nur die Auswahl und Reihenfolge der Stücke, sondern ganz bewusst auch die Ansagen und Überleitungen.
Bei Stücken, die von anderen sind, kann man zum Beispiel erzählen, wie man darauf gekommen ist und warum man das unbedingt spielen muss. Oder was der Musiker für ein toller Mensch ist.
Bei eigenen Stücken kann man eben auch erzählen, was der Anlass war, wann das entstanden ist.
Man kann durchaus auch was über sich oder die Band erzählen (Dass Niedecken den Major damals auf dem Pissoir kennengelernt hat ist für die Musik völlig belanglos, ist aber amüsant und füllt mal locker 2 bis 3 Minuten).
Man kann sich auch eine nette Geschichte ausdenken, die garnicht unbedingt wahr sein muss. (Gute Frage: Stimmt die Niedecken-Geschichte? Ehrlich gesagt - das ist mir völlig wurscht. Ich hab mich amüsiert)
Das Ganze heißt jetzt nicht, das man ewig rumschwallen soll oder Unfug erzählen. Wenn einem nichts Vernüftiges einfällt, kann man auch ganz einfach mal nix sagen oder bis 4 zählen. Nix ist fürchterlicher als ne lange Rede, die keinen interessiert. Und ich meine, es ist wichtig, authentisch zu sein. Aufgesetzter Witz von jemandem, der eigentlich ernst ist, wirkt komisch.
Und mal im Ernst: Es gibt Leute, die haben so was mit der Muttermilch aufgesogen. Aber die meisten müssen sowas erst mal lernen, zum Teil bei anderen lernen und abschauen und -wie ein Instrument, Tontechnik und alles andere - ... üben !
Sorry - wenig konkretes - aber hoffentlich ein Ansatz
Stefan
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Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)
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14-02-2007, 15:37 |
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Eifeljanes
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der gute johnny cash hat eingangs immer nur \"hello, my names johnny cash.\" gesagt und danach in der regel fast nix mehr.
bob dylan sagt während des ganzen konzerts kein einziges wort & guckt nur selten (und wenn, dann böse) ins publikum.
bei stadion-rockbands ists üblich, dem frontmann den ort fett auf die set-liste zu schreiben, damit das \"hello eschweiler! you are wonderful - the best audience we ever had...\" nicht daneben geht.
schwätzer gehen mir persönlich genauso auf die nerven, wie künstler, die überhaupt nix sagen. die wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen...
WAS du sagst sollte jedenfalls zu dir passen, nix mühsam auswendig gelerntes oder verkrampft witziges sein. dann gehts wohl eher daneben.
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\"Ein Eifler Junge macht erst mit 6 Monaten die Augen auf, aber dann sieht er alles.\"
(Jaques Berndorf)
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14-02-2007, 17:35 |
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Hetfield1985
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Danke für die vielen Antworten. War einiges Nützliches dabei.
Grad das Anmoderieren ins Intro des Songs hinein werd ich mal den Kollegen vorschlagen.
Die bisherigen Auftritte (vorerst mal nur Auftritte auf Festen im kleinen Kreis und Geburtstagen; zwischen 20 und 70 Leute im Publikum) sind eben immer so abgelaufen, dass ich entweder nichts zwischen den Stücken gesagt hab (vor allem beim ersten) oder einfach nur \"Das nächste Lied heißt ... und wurde von den ... geschrieben\"/\"Das nächste Lied haben wir selbst geschrieben und heißt ...\". Das kam mir halt ein wenig langweilig vor.
Und da es bei Vorträgen oder Referaten gewisse Dinge gibt, die man beachten sollte (z.B. keine bestimmten Killerphrasen verwenden oder so Schmons), wollt ich mich einfach mal umhören, ob es da sowas auch bei der Moderation als Frontmann gibt.
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\"Theory is a waste of time. Dorian modes are for technically anal boys with bad values. Make up your own music.\" - Kurdt Cobain
\"Charles Bronson tritt immer nur dann in Aktion, wenn all seine Lieben brutal abgeschlachtet worden sind.\" - Al Bundy
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18-02-2007, 01:10 |
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