Andy63
Godfather of Music
       
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RE: Midi - Phobie oder berechtigte Abneigung?
moin moin.
Angeregt durch die Diskussionen im derzeitigen Contest-Fred stelle ich hier mal das Thema Midi unter der oben genannten Überschrift zur Diskussion. Hierbei soll es nicht ausschließlich um den Teilbereich Midi, sondern auch im Allgemeinen um elektronische/künstliche/mit PC unterstützte Klangerzeugung gehen, wie Drumcomputer, Samples, Multinorm-Files etc.
Also.... was macht eurer Meinung nach Midi verachtenswert, notwendig, klasse, unersetzbar, zum kotzen... usw.
Feuer frei...
Gruß, Andy
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17-12-2009, 09:08 |
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cat
Godfather of Music
       
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Das Problem, das ich sehe, ist das MIDIs nicht gespielt, sondern zusammengeklickst werden. Im Endeffekt könnte ich eine Gitarpro Datei als mp3 abspeichern und einsenden. Das Ziel des Wettbewerbs ist aber denke ich, selbst Instrumente einzuspielen. Sonst können wir einen \"Wer klickt das beste MIDI\" oder einen Abmischwettbewerb machen.
Ein guter Einwand ist natürlich das Schlagzeug. Oder was ist mit Streicherklängen, über ein Keyboard eingespielt? Kaum jemand hat ein Schlagzeug oder Symphonieorchester zuhause.
Ich denke, hier müssen wir eine Einigung finden, die einerseits eine breite Möglichkeit an Stilen zulässt, andererseits aber eine elektronische Zusammenklickschlacht verhindert.
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17-12-2009, 10:47 |
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babarossa
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Ich schaetze MIDI als Werkzeug zum komponieren. Da ich mich mit dem Notenschreiben schwer tue ist es fuer miche einfacher Melodien auf dem Keyboard einzuspielen und mir dann die Noten vom rechner setzen zu lassen. Auch zum Ueben lassen sich Backintracks sicherlich ganz praktisch damit handhaben.
Aber mit Live Musik hat der typische Einsatz von MIDI NIX fuer mich nix zu tun. Damit meine ich das, was in Tanzmuckerkreisen mittlerweile ueblich ist und eigentlich nix anderes als Karaoke oder (Halb-)playback ist. Das hat seit Mitte der 90er sicher auch ganz gut die Preise versaut.
Das sich die Schnittstelle z. B. auch fuer Steuerungsaufgaben von Effekten etc. eignet, s. o.
Bei Contests hier im Forum geht es m. E. auch um Handwerk und da gilt fuer mich auch - Playback zaehlt nicht dazu. Gibt von mir bei der Bewertung auch Punktabzug (wenn der Rest toll ist, kanns natuerlich trotzdem noch fuernen Sieg reichen). Das sehe ich aber bspw. bei nem echten Schlagzeug, Keyboard, Streichorchester - also allem, was der typische Forumsleser nicht zu Hause hat - genauso. Wenn jemand gekonnt aufm Cajon, Kochtopf oder Goebeleimer trommelt, sticht er fuer mich da schon mal nen Doublebass Gewitter aus.
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I\'m a rambler, I\'m a gambler, I\'m a long way from home.
Well, if you don\'t like me, just leave me alone.
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17-12-2009, 12:17 |
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Frank_Drebin
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Ich bin da weder klar dafür noch dagegen. Es ist ja so: Das MIDI-Signal enthält die Parameter, aber je nach verwendetem MIDI-Set klingt das sehr brauchbar (siehe die Backingtracks aufm FT) oder schrecklich künstlich. MIDI finde ich immer dann gut, wenn man sie nicht auf den ersten Blick als solche erkennt, sprich wenn es nicht alleinunterhaltermäßig klingt. Am besten ist es natürlich, wenn man MIDI nur als Trigger für ein gutes VST-Instrument benutzt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Viele Songs brauchen halt ein Schlagzeug, und wer keins hat, nimmt eins aus der Dose. So lange man den Rest im Rahmen seiner Möglichkeiten handgemacht einspielt, spricht doch nichts dagegen.
Gruß, Jan
Werden Sie löblich! Hören Sie Hartfels!
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17-12-2009, 12:27 |
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FP
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Für die allermeisten Musikproduktionen ist Midi, Midi Instrumente usw. unabdingbar. Man hört sowas auf 99,9% aller musikalischer Publikationen (subjektive Schätzung). Ich hasse den Kram auch nicht, könnte ich ihn einsetzen würde ich es wahrscheinlich sogar machen.
Meine Hochachtung gilt den Menschen oder Gruppen die es verstehen, mit akustischen Instrumenten und/oder Stimme ohne Technik etwas \"rüberbringen\" können... das ist der Punkt, wo sich bei mir die Spreu vom Weizen trennt. Mich haben musikalisch schon einige Leute \"umgehauen\", die ich live so erleben konnte... Cottonman, Hogga, Bushi, Searcher, Jemflower, Babarossa, Grobi, Reliewsche & der Nubier^^, Jayminor (& Isa), Cat & Oers, Eek, Theke, Erklärbär, Moosbert... nicht zu vergessen Toco & Alina und noch einige mehr (alles kein rumgeschleime, sondern Erlebtes). Das soll keine Abwertung der nicht genannten Forumianer sein, alle hab ich ja nun noch mal nicht live erlebt und mit Sicherheit jetzt eh den einen oder anderen vergessen (es sei mir verziehen).
Für mich persönlich gibt es eigentlich nix, warum ich Midi & Co hassen sollte (das habe ich früher tatsächlich gesagt^^... ich hasse Midi). Für mich spielts eigentlich \"nur keine Rolle\"... ich kanns halt nicht mit ans Lagerfeuer nehmen... mit einer Gitarre oder einer Mando und einer Flasche Single Malt klappt das allerdings I).
Es soll halt jeder nach seinem Gusto verfahren!
Was stört es die Eiche wenn sich die Wildsau an ihr reibt...
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17-12-2009, 12:48 |
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cyma2006
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Ich bin ganz klar für Midi, wenn es dem Song dient.
Ein Rock/Metalsong ohne Schlagzeug ist halt nunmal ein Witz.
In Zupplerkreisen mag das Werkzeug durchaus geächtet sein (vllt. aber auch nur deswegen, weil manche Menschen sich damit nicht auseinandergesetzt haben).
Allerdings kommt es auch drauf an, was man mit Midi realisiert.
Ihr könnt euch 100% drauf verlassen, dass meine MemberSounds gitarrenmäßig LIVE sind. Da wird auch nix nachträglich am Rechner per Pitchkorrektur nachgebessert. Verspieler sind halt schlecht, dann muss mans halt neu aufnehmen.
Aber Drums kann ich nunmal nur mit Midi abbilden, ebenso zb Streicher (siehe mein MS navigate the seas of the sun; ist aber live am keyboard eingespielt) oder auch Bass (wird je nachdem per Maus eingeklickt oder per Keyboard eingetastelt).
Vielleicht hab ich da mehr Zugang, weil ich früher mal Keyboard gelernt habe.
_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-
EDV-Systeme verarbeiten, womit sie gefüttert werden.
Kommt Mist rein, kommt Mist raus.
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17-12-2009, 22:05 |
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Ghostman
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Zitat: Original von cat:
Das Problem, das ich sehe, ist das MIDIs nicht gespielt, sondern zusammengeklickst werden. Im Endeffekt könnte ich eine Gitarpro Datei als mp3 abspeichern und einsenden. Das Ziel des Wettbewerbs ist aber denke ich, selbst Instrumente einzuspielen. Sonst können wir einen \"Wer klickt das beste MIDI\" oder einen Abmischwettbewerb machen.
Ein guter Einwand ist natürlich das Schlagzeug. Oder was ist mit Streicherklängen, über ein Keyboard eingespielt? Kaum jemand hat ein Schlagzeug oder Symphonieorchester zuhause.
Ich denke, hier müssen wir eine Einigung finden, die einerseits eine breite Möglichkeit an Stilen zulässt, andererseits aber eine elektronische Zusammenklickschlacht verhindert.
sorry cat, aber wenn man keine ahnung hat, sollte man sich raushalten.
das midis nur zusammengeklickt werden halte ich für ein gerücht.
ich glaube du hast noch nie mit einem richtigen sequenzer und vst instrumenten gearbeitet. ist auch nicht schlimm,
aber wie gesagt... informieren, bevor man meint seinen senf dazugeben zu müssen.
back to topic... ich verstehe den hype, der um midispuren gemacht wird ehrlich gesagt nicht. wenn jemand sowas benutzen möchte um einen track zu einem contest zu produzieren, soll man ihm doch bitteschön die künstlerische freiheit lassen.
selbst eine \"selber\" eingespielte gitarrenspur ist mit tools wie melodyne noch nachzubearbeiten und man wird nie den beweis dafür haben, daß sie echt ist, wenn man das ganze mal weiterspinnt. da sollte man einfach mal auf die fairniss und den ehrgeiz der contest teilnehmer vertrauen, denn letztendlich geht es um nix. man fährt weder zum nächsten grand prix, wenn man hier den ersten platz macht, noch bekommt man einen major deal angeboten... peng.
ghost
Herr, gib mir die Gelassenheit eines Stuhles. Der muß ja auch mit jedem Arsch klar kommen.
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17-12-2009, 22:24 |
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EeK
Administrator
       
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Zitat: Original von Ghostman:Zitat: Original von cat:
Das Problem, das ich sehe, ist das MIDIs nicht gespielt, sondern zusammengeklickst werden. Im Endeffekt könnte ich eine Gitarpro Datei als mp3 abspeichern und einsenden. Das Ziel des Wettbewerbs ist aber denke ich, selbst Instrumente einzuspielen. Sonst können wir einen \"Wer klickt das beste MIDI\" oder einen Abmischwettbewerb machen.
Ein guter Einwand ist natürlich das Schlagzeug. Oder was ist mit Streicherklängen, über ein Keyboard eingespielt? Kaum jemand hat ein Schlagzeug oder Symphonieorchester zuhause.
Ich denke, hier müssen wir eine Einigung finden, die einerseits eine breite Möglichkeit an Stilen zulässt, andererseits aber eine elektronische Zusammenklickschlacht verhindert.
sorry cat, aber wenn man keine ahnung hat, sollte man sich raushalten.
das midis nur zusammengeklickt werden halte ich für ein gerücht.
ich glaube du hast noch nie mit einem richtigen sequenzer und vst instrumenten gearbeitet. ist auch nicht schlimm,
aber wie gesagt... informieren, bevor man meint seinen senf dazugeben zu müssen.
sorry, ghostman - nicht nur schlau machen, sondern auch den Blick weiten, bevor man jemandem sprichwörtlich \"den Mund verbietet\". Man muss hier differenzieren, da nicht alle das gleiche Verständnis von Midi haben. Die einen sehen Midi als das reine Datenübertragungsprotokoll, mit der Steuerungsdateien übertragen werden, andere hingegen sehen Midi als die \"Datei\" (*.mid) an, die man sich aus dem Netz ziehen kann, fertige guitar-pro Dateien oder das eigenständige (durchaus mögliche) \"Zusammenklicken\" der Midi z.B. in besagter guitar-pro Software oder ähnlichem.
In der ganzen Diskussion um midis in Contests sehen meiner Auffassung nach mindestens 80% der Beteiligten ein Midi als fertiges Produkt in Form der Datei an. Man besorgt sich mal eben eine Drumspur und lässt die toll klingen, man \"klaut\" sich hier das Bass und da klickt man sich ne Flöte zurecht. Das wird von manchen kritisiert.
Es hat denke ich kaum jemand etwas dagegen, wenn sich Herr Hinz oder Herr Kuntz vor sein Keyboard setzt und händisch ein Schlagzeug einspielt, dieses über die Midi Schnittstelle auf den PC überträgt und in sein Projekt einbindet - eben weil es immernoch handgemacht ist.
Das einfache Problem, weshalb jedoch bei dem ein oder anderen eine totale Abneigung gegen \"Midi\" (jetzt beide Ansichten) existiert ist, dass man selten unterscheiden kann, wie das Schlagzeug oder die Trompete nun in den Song kam. Hat er oder sie kopiert, oder sich selbst vor ein Keyboard gesetzt und 20 mal eingespielt, bis es fehlerfrei war? Schwer zu bewerten - und vor allem zu benoten....
Ich verstehe beide Seiten und bin der Meinung, dass ein \"Verbot\" themanabhängig in die Regeln gehört oder auch nicht.
greez
EeK
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18-12-2009, 02:45 |
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