Hallo Oliver-Rocker.
Es kommt eigentlich nicht auf die Akkorde, sondern auf die Tonart drauf an. Wenn du die Tonart kennst, bildest du das Lagenspiel um die Grundtöne dieser Tonart.
Beispiel: Tonart C-Dur / A-Moll besteht aus folgenden Tönen:
C - D - E - F - G - A - B
Wenn du jetzt diese Töne überall auf dem Griffbrett einkreist, wirst du merken, dass es eigentlich fast zu viele sind, um sich diese und ihre Standorte (während eines wahnwitzigen Solos) allesamt zu merken.
Dafür hat man auch verschiedene Muster erfunden. Eines dieser Muster habe ich unten aufgeführt. Nehmen wir die Tonart A-Moll (sehr wahrscheinlich wird die Begleitung auf diesem Akkord enden und/oder beginnen). Der Grundton ist dementsprechend A. Wie schon erwähnt, jedem Finger wird ein eigener Bund zugeteilt. Ausnahme ist der vierte Bund, G-Saite. Hier muss (ausnahmsweise) noch das B durch den Zeigefinger abgedeckt werden.
Uebung: Diese Muster langsam rauf und runter dudeln, bis man nicht mehr hinschauen muss. Die Finger wissen ja, wo sie zu greifen haben, die Hand bleibt an Ort und Stelle.
[song]
Finger ->Zeige Mittel Ring Kleiner
Bund -> 5 6 7 8
|---A----|--------|---B----|---C----|
|---E----|---F----|--------|---G----|
|---B--|---C----|--------|---D----|--------|
|---G----|--------|---A----|--------|
|---D----|--------|---E----|---F----|
|---A----|--------|---B----|---C----|
[/song]
Dazu hast du jetzt die passende Akkordfolge | Am | C | G | F E | (Santana: Put your lights on).
In den Membersounds habe ich ein Stück, welches genau über diese Begleitung soliert, und dabei habe ich dieses Muster nie verlassen! Also eigentlich ganz einfach.
Wichtig ist auch für das Solo, dass du auf die Akkordwechsel entsprechend reagierst. Zum Beispiel mit folgendem kleinen Solo. Probiers mal aus. Einfach gestrickt, einfach gespielt, erzielt die gewünschte Wirkung. Der Trick: Rechtzeitig auf die Akkordwechsel spiel ich einfach die entsprechenden Grundtöne
des jeweiligen Akkordes an…..ohne das Muster je zu verlassen.
[song]
Am C G F E
|-4s5----5-7-8-7-|-8-------8-7-5--|-----------8-7--|----------------|
|----------------|----------------|-8---6-5--------|--6---8-6--5----|
|----------------|----------------|----------------|----------------|
|----------------|----------------|----------------|----------------|
|----------------|----------------|----------------|----------------|
|----------------|----------------|----------------|----------------|
[/song]
Moral von der Geschicht zum erfolgreichen Solo:
1. Die Tonleiter-Muster kennen (weniger ist mehr....besser nur zwei Lagen beherrschen, als alle 5 Lagen kennen und unsicher spielen...es sind ja immer dieselben 7 Töne (Bei Pentatoniken sogar nur 5), übers Griffbrett verteilt)
2. Die Tonart des Songs kennen (die Lage kann ja entsprechend der Tonart auf dem Griffbrett verschoben werden, somit muss man sich wirklich nur wenige Muster einprägen)
3. Auf die Akkordwechsel hin und wieder mit dem Anspielen des jeweiligen Akkord-Grundtones reagieren. Somit wird aus dem Solo eine kleine Geschichte anstatt eine sinnlose Aneinanderreihung von Buchstaben.
--
Gruss aus der Schweiz
Tom