RE: Modale Akkordfolge und deren Sinn
Hoi
Ich verstehe deine Frage nicht ganz. Du "wechselst" nicht einfach in eine Kirchentonart...die von dir gewählte Akkordfolge kann in verschiedene Funktionen / Schubladen kategorisiert werden.
Bleiben wir mal bei deinem Beispiel. Du wählst aus der Tonart G-Dur Dominante (D), Subdominante © sowie Tonika-Gegenakkord (Hm). Jetzt kommt es natürlich darauf an, wie du die Akkordfolge bastelst. Lydisch wird es nicht, wenn du einfach nur stur auf die Tonika verzichtest. Nein, lydisch wird es dann, wenn du eben diese vierte Stufe C-Dur als Dreh- und Angelpunkt verwendest, zum Beispiel:
C - D - Hm - C
Jetzt klingt die Improvisation auf G-Dur natürlich herrlich lydisch, da musst du noch nicht mal stur auf dem Ton C beginnen und mit C aufhören.
Sobald du jetzt jedoch die Tonika einbaust, wenn möglich noch am Anfang und/oder am Ende, wird sich dein lydisches Gebilde auflösen und es erklingt ionisch. Die Akkordfolge könnte jetzt folgendermassen aussehen:
G - C - D - Hm
Da kannst du versuchen, C-lydisch zu spielen, wie du willst. Das G-Dur macht dir einen Strich durch die Rechnung. Da nützt auch die odentliche Betonung des C-Dur nicht mehr viel.
Es ist ein bisschen so wie bei einer optischen Täuschung. Je nach Betrachtungsweise siehst du einen Wasserfall oder eine männliches Gesicht mit Bart. Das Bild bleibt aber dasselbe.
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