Zitat: Original von Aulandpicker:
Also \"Bonaqua Jazz\" hat zu 100% recht. Man unterscheidet das \"Pyramidale-motorische System\" und das \"Extrapiramidale-motorische System\". Beim ersten läuft der Prozess vom Rückenmark zu den Bewegungsnerven und Synapsen, beim zweiten Beginnt der Impuls im Gehirn. Da beim Piramidalen-System das Gehirn nicht einbezogen ist läuft der Vorgang natürlich viel, viel schneller ab. Ein Beispiel:
Denkt an das Erlernen vom Autofahren. Der Anfänger ist mit Kupplung, Gas, Bremse, Lenkung, sehen, usw. überfordert. Er muß alle Vorgänge mit dem Gehirn steuern. Nach ungefähr mindestens 150 Wiederholungen werden im Rückenmark sogennate \"Bewegungsschleifen\" gelegt. Also das Rückenmark lernt Bewegung zu \"denken\" und zu steuern. Frage: \" denkt ihr heute noch beim Kuppeln und Gasgeben ? oder läuft der Prozess automatisiert ab ?\"
Genauso verhällt es sich beim Gitarrespielen, da ist der Vergleich \"nicht greifen, nicht denken, sondern tasten, sehr stimmig\". Nur wird das nicht vn alleine passieren, wie schon gesagt mindestens 150 Wiederholungen, bei komplizierten Abläufen sogar bedeutend mehr, sind notwendig damit diese \"Schleifen\" gelegt werden. Dann läuft aber alles sehr schnell. Nur mehr zwischen Rückenmark und den Fingern. Also üben, üben und üben !!!
Also in der Sache hat er recht. Er soll sich entschuldigen und er soll noch einmal neu ins Forum eintreten.
das sehe ich teilweise ein. Jedoch werden auch diese im Rückenmark gespeicherten Bewegungsabläufe \"getriggert\" - und zwar vom Gehirn. Also auch dort beginnt der Impuls im Gehirn, nicht im Rückenmark, wie du schreibst. Dass dann - ich sage mal halbautomatische - Vorgänge gestartet werden ist unabdingbar, sonst würden wir ja schon vom stehen oder sitzen Kopfweh bekommen

Das RÜckenmark startet also lediglich die Einzelschritte einer Bewegungsschleife, jedoch nicht die Schleife selbst.
Also versuche ich mal \"Bewegen\" zu definieren: Bewegung werden vom zentralen Nervensystem aus gesteuert, dieses besteht aus Gehirn und Rückenmark. Im Rückenmark sind komplexe Bewegungsabläufe (wie z.B. das Laufen) gespeichert, die das Gehirn ansprechen kann. Betonung hier auf das Gehirn. Das Rückenmark initiiert gar nix.
Für das Gitarrenspiel muss ich also so schnell wie möglich vorhandene Bewegungsmuster antriggern. Je mehr Bewegunsmuster vorhanden sind, desto schneller / besser kann ich spielen. OK. Schön und gut.
Gegenseite: Das Denken. Definiere mir mal bitte jemand \"Denken\", damit ich einen zeitlichen Vergleich anstellen kann. Ein eigener Versuch:
Wenn ich denke \"ich muss jetzt ein C spielen\" triggere ich somit die Bewegungsschleifen im Rückenmark. Je mehr ich davon habe, desto leichter fällt es mir. Wenn ich Anfänger bin, hab ich weniger und vor allem einzelne Bewegungsschleifen - sagen wir für jeden einzelnen Finger, daher dauert das Umgreifen auch so lang und geht nicht \"als Ganzes\", da ich einen Finger nach dem anderen setze.
Das heisst ich denke \"Ich muss ein C spielen\", triggere \"Zeigefinger macht das\", \"Ringfinger das\" usw..... und mein Rückenmark setzt diese Dinge schnell motorisch um. Zu dem Zeitpunkt, wo das passiert, habe ich jedoch längst fertig \"gedacht\". hm und nun? Ist Denken doch schneller als Tun?
Auch beim Schalten im Auto muss ich mir erstmal (evtl unterbewusst) denken \"du, der wird aber grad ganz schön laut, ich denke, ich muss mal an dem hebel da drücken\", bevor meine Hand das umsetzt.
Also im Ernst: ich finde die Diskussion hier herrlich und bin bereit, zu lernen, aber nicht ohne es in Frage zu stellen. Die Aussage \"Denken ist langsamer als die Motorik\" ist mir einfach zu larifari und nicht allgemeingültig nachvollziehbar.
greez
EeK