Das wichtige am Programmieren von Sounds ist nicht wie man den Sound programmiert, sondern daß man weiß wie er klingen soll. Wenn du sozusagen das Idealbild eines ordentlichen Gitarrensounds im Ohr hast, kannst du deinen Sound immer geistig damit vergleichen und immer mehr anpassen. Bei besagtem Sound, den ich dir geschickt hab, war mir ganz wichtig, n ordentliches Brett zu basteln, bei dem die Bässe aber deutlich kontrolliert bleiben, ohne dünn zu wirken. Ich hab mir einfach nen geilen Rhytmussound \"ausgedacht\" , und am GT-6 so lange gesucht, bis ich ihn gefunden hab.
Aber jetzt erstmal ein paar grundlegende Dinge zu nem \"guten\"Sound: Ein guter Sound muß schön direkt klingen. Du mußt jederzeit das Gefühl haben, jede Nuance dieses Sounds zu kontrolloieren. Wenns wummert oder ständig pfeifft, stimmt was nicht. Zu viel GAin ist auch für den derbsten Metallsound tödlich. Ich kenne einige Leute, die denken daß viel GAin der Schlüssel zu nem ordentlichen Brett ist, aber das stimmt nicht. Natürlich brauchts ein bisschen Zerre, aber zu viel sorgt hier nur für Matsch. Ganz wichtig ist auch die Kontrolle über die Bässe. Der Sound sollte bei Palm Mutes auf der E-Saite eigentlich in jedem Bund den gleichen Druck haben, und nicht irgendwie beim A durchblasen wie die Sau. Wenn er irgendwo zu stark kommt, kannst du ihn mit nem parametrischen Eq wieder einfangen. Die Balance zwischen Mitten und Höhen ist auch sehr wichtig. Badewanne mag auch mal geil sein, aber nicht immer, besonders Cleansounds, aber auch rockige Zerrsounds profitieren stark von transparenten, aber druckvollen Mitten. Je nach Ampmodell muss man da halt mit dem EQ ran. Brillante Höhen sind Geschmackssache, da sollte man einfach mal n bisschen mit dem EQ rumprobieren.
Im Großen und Ganzen ist es, wie Blooz schon sagte, am Anfang größtenteils Try and Error. Wenn du noch nie nen Sound gemacht hast, wirst du natürlich auch die Hupende Frequenz nicht zielsicher mit dem EQ wegnehmen, sondern etwas rumprobieren. Was solls, jeder fängt mal an. Wichtig ist, daß du mit dem Ampmodell alleine anfängst, ohne daß noch irgendwas an dem Teil an ist. Erst wenn du nur mit der Preamp Sektion den Grundound deines Amps eingestellt hast, solltest du andere Dinge hinzuziehen. Natürlich kannst du die Zerre auch von den Pedalen nehmen. Dann kommt der EQ, um den Sound letzlich noch exakt auf deine BEdürfnisse hinzubiegen, und erst dann kommen die Effekte. Bei den meisten Sounds klingt es über nen Amp deutlich besser, wenn man den Speakersimulator ganz wegläßt, oder den Speakersound nur minimal beimischt.
Versuchs einfach mal, und vergleiche deine Sounds immer wieder mit deinen Lieblingsproduktionen, wenn dein Sound aus dem Stand mehr Basswumms hat, als die Klampfe von Slipknot, würde ich zum Beispiel mal über nen EQ nachdenken. Ich wünsch dir viel Spaß beim programmieren, machs gut.
edit:
fast vergessen, Seiten mit Presets gibts mit Sicherheit, aber ich halte wenig davon, Sounds anderer Leute zu spielen. Den besten Sound wirst du erreichen, wenn du dir selbst einen bastelst, der perfekt auf dein Equipment zugeschnitten ist.
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Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)
...sieht Scheisse aus, klingt aber geil... (FT2007)
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