John-George
Klampfer
Beiträge: 105
Themen: 17
Registriert seit: Mar 2005
|
Zitat: Die E-Gitarre ist zum Symbol des Rocks geworden, einer Musikrichtung, die heute kaum noch jemand beherrscht...
Also Smud, ich kann mit derart Antworten nichts anfangen. Es gibt keine talentierten Gitarristen und Bands mehr? Woher nimmst Du diese Behauptung? Wo hörst Du Musik? Sicher im Radio. Klar da wird das bei den meisten Sendern nicht gespielt. Das bringt die Gegenwart so mitsich.
Ich war vor 14 Tage bei Beth Hart und Band (\"junge Leute\") in Magdeburg. Das war geile Mucke pur. Nein, kein Maisstream die Dame aber mehr als ein Geheimtip allemal. Davor bei der Hamburg Blues Band mit Clem Clemsen (alter Sack). Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Ich mache allerdings gutes Gitarrespiel nicht an guten Platzierungen und hängenden Gitarren fest. Die hingen übrigens \"früher\" auch schon, ebenso die schrägen Outfits - auch bei begnadeten Musikern, schon in den 50er Jahren.
Ich jedenfalls kann sterbende Gitarren nicht erkennen. Alles andere in diener Antwort hat sicherlich auch viel mit der Spaßgesellschaft zu tun, in der wir leben, die Maschinerie läuft schon länger als du jung bist. Sogenannte Vorbilder aus den Bereich Sport, Wirtschaft, Musik, Film u.s.w. sind übrigens nicht selten auch relativ. Da werden Bambies zu Banditen.... in dieser materialistischen Gesellschaft leben wir, Geld zählt! Was erwartest Du?
Viele Grüße
Auch gute Musik ist immer relativ!
|
|
10-01-2014, 14:16 |
|
Smud
Kammbläser
Beiträge: 71
Themen: 5
Registriert seit: Jan 2014
|
Zitat: Original von John-George:
Zitat: Die E-Gitarre ist zum Symbol des Rocks geworden, einer Musikrichtung, die heute kaum noch jemand beherrscht...
Also Smud, ich kann mit derart Antworten nichts anfangen. Es gibt keine talentierten Gitarristen und Bands mehr? Woher nimmst Du diese Behauptung? Wo hörst Du Musik? Sicher im Radio. Klar da wird das bei den meisten Sendern nicht gespielt. Das bringt die Gegenwart so mitsich.
Ich war vor 14 Tage bei Beth Hart und Band (\"junge Leute\") in Magdeburg. Das war geile Mucke pur. Nein, kein Maisstream die Dame aber mehr als ein Geheimtip allemal. Davor bei der Hamburg Blues Band mit Clem Clemsen (alter Sack). Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Ich mache allerdings gutes Gitarrespiel nicht an guten Platzierungen und hängenden Gitarren fest. Die hingen übrigens \"früher\" auch schon, ebenso die schrägen Outfits - auch bei begnadeten Musikern, schon in den 50er Jahren.
Ich jedenfalls kann sterbende Gitarren nicht erkennen. Alles andere in diener Antwort hat sicherlich auch viel mit der Spaßgesellschaft zu tun, in der wir leben, die Maschinerie läuft schon länger als du jung bist. Sogenannte Vorbilder aus den Bereich Sport, Wirtschaft, Musik, Film u.s.w. sind übrigens nicht selten auch relativ. Da werden Bambies zu Banditen.... in dieser materialistischen Gesellschaft leben wir, Geld zählt! Was erwartest Du?
Viele Grüße
Mir sind Platzierungen auch nicht wichtig. Klar, schräge Outfits gab es schon damals, allerdings ist heute vieles extremer geworden. Jedenfalls hat man sich in den 50ern noch nicht nackt auf eine Abrissbirne gesetzt (gut, das ist Pop, aber Du weißt, was ich meine). Andere Beispiele: Marilyn Manson, in den 50ers wäre er festgenommen worden :-D, oder Lordi und die Death Metaler. Das sind Extrembeispiele, ich weiß, aber was haben wir noch? AC/DC, Eric Clapton, BB King usw.; aber die sind schon im Rentenalter. Aber was ist mit neuen, aktuellen Bands? Die bringen nichts Neues oder Interessantes mit (man muß ja nicht gleich einen neuen Musikstil erfinden, aber wenigstens Monotonie vermeiden), entweder werden Durchschnitts-Licks abgespult, die man schon x-mal gehört hat und die niemanden mehr vom Hocker hauen oder es wird nicht einmal das gemacht.
Was erwarte ich?
Talent, Kreativität, Harmonie, saubere Spielweise, ein gutes Fundament, Grundkenntnisse.
|
|
10-01-2014, 14:32 |
|
Smud
Kammbläser
Beiträge: 71
Themen: 5
Registriert seit: Jan 2014
|
Zitat: Original von jemflower:
Zitat: Original von Smud:
Die Gitarre ist eines der Instrumente, das am schwersten zu erlernen ist.
Ist das jetzt ironisch?
Wenn nicht, dann scheinst du noch nie Mandoline oder Geige versucht zu haben.
Aufgrund der üblichen Stimmung bietet die Gitarre die Möglichkeit mit einer überschaubaren Anzahl an Fingersätzen eine Melodie in jeder Tonart spielen zu können, indem man einfach den Anfangspunkt verschiebt.
Das geht bei einer Mandoline/Geige nicht oder nur begrenzt, da zur nächsten Saite zwei Halbtonschritte mehr zu überbrücken sind.
Sogar eine chromatische Tonleiter lässt sich auf einer Gitarre spielen, ohne den Daumen (der von hinten gegen das Griffbrett gedrückt wird) von seiner Position fortbewegen zu müssen.
Unter dem Aspekt ist die Gitarre von allen chromatischen Instrumenten die sinnreichste Entwicklung überhaupt und ermöglicht eine deutlich einfachere Handhabung als anders gestimmte Saiteninstrumente.
Einige diatonische Instrumente mögen leichter zu erlernen sein, aber denen fehlen dann auch der Tonumfang und die polyphonen Möglichkeiten der Gitarre.
Ich habe nicht geschrieben, daß die Gitarre das Instrument ist, das am schwersten zu lernen ist, sondern \"eines der Instrumente\".
Schön, wie Du das erklärst. Wenn die Gitarre aber so leicht zu erlernen ist, warum kann sie dann kaum jemand richtig spielen?
|
|
10-01-2014, 17:10 |
|
Smud
Kammbläser
Beiträge: 71
Themen: 5
Registriert seit: Jan 2014
|
Zitat: Original von jemflower:
Zitat: Original von Smud:Wenn die Gitarre aber so leicht zu erlernen ist, warum kann sie dann kaum jemand richtig spielen?
Das erlebe ich anders, es mangelt nicht an guten Gitarrenvirtuosen.
Vielleicht sind die nicht so leicht zu finden, weil Internetportale wie Youtube auch jedem die Möglichkeit geben, etwas einzustellen. Da kommen dann auf den Suchbegriff \"Gitarre\" 10000 Anfänger und 5000 WannabeRockstars auf einen Virtuosen.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das irgendetwas im Sinne der Fragestellung bewirkt.
So ganz weiß ich immer noch nicht, worauf du hinaus willst.
Ich kann beim besten Willen keine negative Entwicklung erkennen.
YouTube ist nicht ausschlaggebend. Man braucht sich nur die aktuellen Bands anzuschauen. Klar, das ist alles Geschmacksache, aber mir dem eigentlichen Gitarrespielen hat das nichts zu tun. Selbst das, was sie spielen wollen, können sie nicht. Viele Hits bleiben für maximal 1 - 4 Wochen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal ein gutes Solo gehört habe. Und auch das Liederschreiben nimmt immer weiter ab. Viele der heutigen Lieder haben keine Bedeutung und prägen sich nicht mehr ein. Es gibt vier Arten von Gitarristen:
1. Der gelernte klassische Gitarrist
2. Der gelernte E-Gitarrist
3. Der talentierte Autodidakt
4. Der ungelernte E-Gitarrist
Nr.1 Dieser Gitarrist ist selten und sein Musikstil ist nicht populär. Er bleibt in der \"ernsten Musik\".
Nr.2 Dieser Gitarrist entschied sich für die E-Gitarre und bildete sich dementsprechend aus. Seine Welt ist die Bühne, die populäre Musik.
Nr.3 Dieser Gitarrist hatte keinen Unterricht (vielleicht ab und zu einen kurzfristigen Lehrer), aber das meiste eignete er sich mithilfe seines Talents selbst an. Seine Welt ist die Bühne, die populäre Musik.
Nr.4 Dieser Gitarrist hatte weder Unterricht noch irgendeine andere musikalische Grundlage. Er eignete sich ein kleines Repertoire an, das nicht für die Bühne reicht. Entweder er spult jahrelang sein Repertoire ab, gründet eine Band, die aus Leuten besteht, die genausowenig können wie er ... oder er gibt auf.
Nun kommt es darauf an, wer von diesen Gitarristen später erfolgreich sein wird und die nächsten Generationen beeinflußt. Wenn ich mir die heutigen Bands anschaue, dann kommt es mir so vor, als ob die populäre Musikszene hauptsächlich aus den Nr.4 Gitarristen besteht. Und das wäre der Tod der Gitarre oder zumindest der E-Gitarre. Es ist nunmal so, daß die klassische Art die Gitarre zu lernen und zu spielen aus der Mode gekommen ist oder anders gesagt, nur noch eine Nische zu sein scheint. Und das ist schade.
|
|
10-01-2014, 17:58 |
|
Smud
Kammbläser
Beiträge: 71
Themen: 5
Registriert seit: Jan 2014
|
Zitat: Original von jemflower:
Zitat: Original von Smud: Es ist nunmal so, daß die klassische Art die Gitarre zu lernen und zu spielen aus der Mode gekommen ist oder anders gesagt, nur noch eine Nischen zu sein scheint. Und das ist schade.
Das ist ein persönliches Statement, das ich akzeptieren und respektieren kann, auch wenn ich das anders sehe.
Welche Musikrichtungen sind denn bei den meisten Kindern und Jugendlichen beliebt? Pop, Rock, Punk und Metal. Und zu diesen Musikrichtungen gehört die E-Gitarre.
Wie viele mögen Volksmusik oder Klassik? Sehr wenige. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich die meisten der jungen Leute für die klassische Gitarre entscheiden, gering.
|
|
10-01-2014, 18:50 |
|
Hanjo
Boxenträger
Beiträge: 13
Themen: 0
Registriert seit: Dec 2007
|
Zitat:Welche Musikrichtungen sind denn bei den meisten Kindern und Jugendlichen beliebt? Pop, Rock, Punk und Metal. Und zu diesen Musikrichtungen gehört die E-Gitarre.
Wie viele mögen Volksmusik oder Klassik? Sehr wenige. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich die meisten der jungen Leute für die klassische Gitarre entscheiden, gering.
Kann es sein, dass Du Henne und Ei verwechselst.
Die Vergreisung der Klassikhörerschaft hat vor ca. 30 Jahren eingesetzt. Die paar Vorzeige-Jugendlichen in der Klassikhörerschaft dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Durchschnittalter
heute so hoch liegt, dass ich mit meinen 64 Jahren als Jugendlicher durchgehe.
Stell Dir vor die Rockmusik bestände zu 90 % aus Covervsersionen die so eng am Original liegen, dass man sie kaum unterscheiden kann.
Wenn ich die 200ste Einspielung eines Tarrega Stückes für Dich eine Offenbarung ist, da ticken eben junge Leute teilweise anders.
Zeitgenössische E-Musik ist absolut bedeutungslos.
Der Markt der klassik besteht zu 98 % daraus, immer wieder die gleichen 600 Stücke neu einzuspielen.
|
|
10-01-2014, 21:54 |
|
Oslo
Moderator
Beiträge: 3,116
Themen: 182
Registriert seit: Nov 2002
|
Oslo möchte sich auch kurz äußern, nachdem er eine vierseitige Gitarrenboard-Diskussion komplett gefressen hat... Ist selten geworden, tut daher sehr gut! )
Ein kurzes Willkommen im Forum an den Namensvetter!
Zum Thema:
Vielleicht stirbt die Gitarre tatsächlich einen langsamen Tod und ich habs noch nicht mitbekommen. Um mich herum fangen jedenfalls unglaublich viele Menschen an, Gitarre zu spielen. OK, nicht auf dem konventionellen, klassischen Weg. Also wird höchstwahrscheinlich die klassische Gitarre einen langsamen Tod sterben. Soll mir persönlich recht sein. Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen, selektiv Gitarre zu lernen. Ein Modern-, Jazz- oder Hip-Hop-Tänzer muss auch keinen Standardtanz gelernt haben um seine Kunst zu beherrschen. Soll jeder seinen Einstieg finden wo er kann. Und die Zeiten ändern sich eben.
Ich lese eine gewisse Frustration im Hinblick auf die Qualität zeitgenössischer Musik. Da bin ich einigermaßen deiner Meinung, weil logischerweise die spannende Zeit der Gitarren-Pioniere irgendwann vorbei sein musste. Trotzdem: Nur weil ein Großteil der \"Musiker\" ohne großes Talent oder nur wegen Ihres Aussehens das große Geld verdienen, heißt das nicht, dass nicht auch im \"Untergrund\" weiterhin grandiose Musiker weiter leben und spielen. Wüsste auch nicht warum es im global vernetzen, nichts vergessenden Zeitalter weniger werden sollten.
Keine Angst: Ich sehe Tunnel am Ende des Lichts.
|
|
10-01-2014, 23:03 |
|
|