hitichen
Stehgeiger
  
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RE: Fingerpicking lernen, mit oder ohne Picks?
Liebes Forum.
Ich habe eine Westerngitarre, auf der ich bisher nur Akkorde schrammel (mal mit den Fingern, mal mit Plektrum).
Jetzt möchte ich gerne das Fingerpicking lernen. Ich habe in den letzten Wochen mehrfach versucht, mir die Fingernägel der rechten Hand wachsen zu lassen; die sind dann aber entweder abgebrochen, oder waren mir bei der täglichen Arbeit im Wege.
Ich habe mir nun verschiedene Fingerpicks besorgt (Kunststoff, Metall, Alaska-Picks) und ein wenig damit herumprobiert.
Irgenwie sind die Dinger aber wie Fremdkörper.
Nun meine Frage: Soll man als Anfänger überhaupt gleich mit Fingerpicks beginnen (nach dem Motto: je früher desto besser),
oder sollte ich erst einmal - notfalls nur mit den Fingerkuppen - ohne Hilfsmittel üben, bis die Technik einigermassen sitzt??
?( ?(
liebe Grüße
hitichen
Toleranz ist gut, aber nicht gegenüber den Intoleranten.
(Wilhelm Busch)
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29-12-2008, 15:41 |
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Kwalke
Schlagerfuzzi
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Registriert seit: Dec 2008
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Zitat: Original von hitichen:
Liebes Forum.
Ich habe eine Westerngitarre, auf der ich bisher nur Akkorde schrammel (mal mit den Fingern, mal mit Plektrum).
Jetzt möchte ich gerne das Fingerpicking lernen. Ich habe in den letzten Wochen mehrfach versucht, mir die Fingernägel der rechten Hand wachsen zu lassen; die sind dann aber entweder abgebrochen, oder waren mir bei der täglichen Arbeit im Wege.
Ich habe mir nun verschiedene Fingerpicks besorgt (Kunststoff, Metall, Alaska-Picks) und ein wenig damit herumprobiert.
Irgenwie sind die Dinger aber wie Fremdkörper.
Nun meine Frage: Soll man als Anfänger überhaupt gleich mit Fingerpicks beginnen (nach dem Motto: je früher desto besser),
oder sollte ich erst einmal - notfalls nur mit den Fingerkuppen - ohne Hilfsmittel üben, bis die Technik einigermassen sitzt??
?( ?(
Hallo H itichen,
Du kannst auch gleich mit Fingerpicks lernen. Einige werden vielleicht das Gegenteil behaupten. Aber einige Leute behaupten auch, man müsse erst Tonleiter lernen, bevor man Akkorde greift. Wenn Du sowieso lieber den Fingerpick-Sound möchtest, dann benutze die Dinger doch gleich.
Ich benutze die Freedom Picks von Fred Kelly. z.B. erhältlich bei www.martinsmusikkiste.de oder www.tonetoys.de. Diese Picks kann man auf 2 Arten tragen. ich bevorzuge die Variante, die dem Fingernagel am ähnlichsten ist.
Gruß
Thomas
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29-12-2008, 15:52 |
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Gruselgitarre
Solist
       
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Registriert seit: Oct 2006
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Ich bin ja auch aus Hoggas Generation (-> @Hogga: sind wir jetzt alt?) und mir hat der metallische Ton von Lämmerhirt nie gefallen. Beim angesetzten Anschlag hörte man immer ein metallisches Klicken. Allein Leo Kottke hat für mich diese Geräusche minimiert, er spielte aber auch mit Nadelpicks und ungeheurer Kraft. Später musste er seine Technik grundlegend ändern.
Ich finde deshalb, dass es wichtig ist, ob dir der TON an sich gefällt. Wenn ja, ist es immer die Mühe wert es zu lernen.
Beim Nagelanschlag solltest du darauf achten, dass der Nagel nicht zu lang wächst. Dann behindert er dich nämlich im Alltag und bricht schnell. Wenn du über deine Fingerkuppen schaust, sollte der Nagel etwa 1mm zu sehen sein. Mehr nicht. Außerdem sollte der Nagel mit feinem Schleifpapier geschliffen und poliert werden, dann ist er unanfälliger und macht einen schöneren Ton. Außerdem schlägt man beim Nagelanschlag nicht mit dem Nagel allein an, sondern mit Kuppe UND Nagel.
Also ich hör gerade Udo und der sacht: \"Mach dein Ding, egal was die andern sagen...\"
Grüße von Grusel
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29-12-2008, 17:45 |
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reliewsche
Godfather of Music
       
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Jo - alt ... gute Frage I)
Begonnen habe ich ohne Picks. Mit dem Studium der Lämmerhirtstücke und denen von Jacques Stotzem bin ich dann auf die Fingerpicks gekommen. Meine Fingernägel kann man vergessen, die halten eh nicht lange.
By the way @Grusel : Lämmerhirt spielte (oder spielt vielleicht noch) Metall-Picks. Mit denen habe ich mich auch nicht so recht anfreunden können. Ich bevorzuge die weißen Dunlops ( Daumen und Finger) aus Kunststoff, die Plickern nicht so. Damit der Winkel zu den Saiten stimmt, biege ich sie ein wenig seitlich, und zwar sowohl die Fingerpicks als auch den Daumenpick. Allerdings hört man das Anschlaggeräusch immer noch deutlicher als mit den Fingern, was mich bei Aufnahmen manchmal stört.
Zurück zum Thema: Ich spiele als - meine langjährige Unterbrechung mal mitgerechnet, seit etwa 20 Jahren mit Picks und kann sie auch im Wechselschlag für Melodielinien einsetzen und zum Strumming (siehe diverse Membersounds). Allerdings fällt mir der Wechsel von Picks nach ohne Picks beim Picking nicht so leicht, wie der Hogga das beschreibt. Ich haue da gerne mal ins Leere, weil der Abstand anders ist. Bei einigen fortgeschrittenen Sachen wie Andy McKee gehen Picks gar nicht, da er einige Techniken einsetzt, wo sie im Wege sind (Tapping und künstliche Flageoletts zum Beispiel).
Wo zumindest ein Daumenpick weiterhilft ist bei dem vielbeschworenen Boum-Tschick, wenn man die Basssaiten mit dem Handballen dämpft. Da kommt dann doch mehr Druck raus (womit wir wieder bei den alten Lämmerhirt-Sachen wären).
Alles in allem würde ich empfehlen, erst einmal ohne Picks anzufangen und später mal, wenn die grundsätzlichen Sachen sitzen, mal damit herumprobieren. Ein ständiger Wechsel wird für Wenigspieler m.E. dann doch nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen.
Stefan
Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)
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29-12-2008, 18:16 |
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ov1667
Godfather of Music
       
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Registriert seit: Mar 2004

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Moin,
ich habe bereits vor dem eigentlichen Fingerpicking mit Picks gespielt (1 Daumen, 3 Finger - Daumen als Wechselbass und Finger zupfen gleichzeitig die unteren 3 Saiten), um ein wenig mehr an Lautstärke zu gewinnen. Somit war ich dann schon ziemlich gewöhnt an die \"Fremdkörper\". Der Ton von Fingernagel und -kuppe gefällt mir aber persönlich besser, da sich imho besser variieren lässt.
Schaden kann es nicht, wenn man beides kann aber es gibt einige tolle Gitarristen (Juber, King), die allein mit Kuppe spielen.
Gruß, Jens
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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29-12-2008, 18:42 |
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hoggabogges
Godfather of Music
       
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Dann mach das und viel Erfolg.
Damit es gut funzt, noch ein kleiner Tipp: schau, dass du immer irgendwo in der Nähe (Tasche...?) eine feine! Sandpapierfeile hast. Wenn ein Nagel eine leichte Macke hat, du beim drüberfahren was kantiges spürst, Feile raus, kurz begradigen, fertig. Generell würde ich mind. alle 2 Tage ganz leicht rundfeilen (oder so, wie du dich beim Anschlag am wohlsten fühlst), das stärkt den Nagel und du bleibst nirgends hängen.
...noch einmal jung sein und der frischen Liebe Leid erdulden...
A.D.
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30-12-2008, 16:52 |
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Guitar-Sputnik
Quetschklavier-Spieler
 
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Themen: 23
Registriert seit: Jul 2007
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Also ich kann mit den Dinger zum aufstecken garnichts anfangen!
An ein normales Plektrum gewöhnt man sich relativ schnell!
Ich würd eher das empfehlen!
Den Musiker zeichnet nicht aus das er gut Spielt, sondern das das was er spielt direkt aus seinem Herzen kommt!
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31-12-2008, 07:58 |
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hitichen
Stehgeiger
  
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Registriert seit: Sep 2007
       
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Zitat: Original von Gruselgitarre:
Beim Nagelanschlag solltest du darauf achten, dass der Nagel nicht zu lang wächst. Dann behindert er dich nämlich im Alltag und bricht schnell. Wenn du über deine Fingerkuppen schaust, sollte der Nagel etwa 1mm zu sehen sein. Mehr nicht. Außerdem sollte der Nagel mit feinem Schleifpapier geschliffen und poliert werden, dann ist er unanfälliger und macht einen schöneren Ton. Außerdem schlägt man beim Nagelanschlag nicht mit dem Nagel allein an, sondern mit Kuppe UND Nagel.
So,
hier ein kleiner Zwischenbericht (hab jetzt immerhin schon 6 Wochen \"Erfahrung\"  ):
Ich habe die Nägel so geschliffen, wie Grusel es empfohlen hat. Klappt wirklich sehr gut (nicht, dass ich jemals daran gezweifelt hätte  ).
Vorher hatte ich eine völlig falsche Vorstellung davon, wie lang die Nägel sein müssen. Sie waren bei mir viel zu lang und haben mich bei der täglichen Arbeit gestört. Mit knapp 1mm sind sie aber überhaupt nicht hinderlich und zum \"Zuppeln\" lang genug.
Die Töne kommen klar und sauber, die Lautstärke ist gleichmässig und mittlerweile weiss ich auch, welche Saite ich unter welchem Finger habe, ohne dass ich ständig hinschauen muss. Macht schon Spass, wenn man sie ersten kleinen Erfolge sieht/hört.
Jetzt werden die Nägel so gepflegt wie von hogga geschrieben und zwischen mir und meiner Karriere steht nur noch üben, üben , üben!!
Euch Allen vielen Dank für die Tipps
liebe Grüße
hitichen
Toleranz ist gut, aber nicht gegenüber den Intoleranten.
(Wilhelm Busch)
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18-02-2009, 13:48 |
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