Hallo,
es ist meistens möglich noch Tempo zu steigern. Natürlich sind die Fortschritte mit höherem Tempo auch langsamer. Ich sehe da zum Alter nur die Abhängigkeit, dass man länger braucht, um Ziele zu erreichen. Wenn du nicht weiterkommst, kann das übrigens auch technische Gründe haben, z.B. eine falsche Handhaltung oder ein zu hoher Muskletonus beim Spielen.
Tempobezeichnungen werden allgemein zu genau genommen. Ursprünglich ist damit nämlich der Ausdruck eines Stückes gemeint. Bei Allegro z.B. munter, fröhlich. Das sollte erstmal im Vordergrund stehen. Ich habe auch noch nie etwas von einer \"amtlichen\" Geschwindigkeit gehört

Mit sowas solltest du dich nicht unter Druck setzen.
Schnelligkeit entsteht nicht durch hohes Tempo, sondern durch sauberes, präzises Spiel. Ein schneller, stümpernder Gitarrist wirkt subjektiv genau so schnell wie ein langsamerer, sauberer Spieler. Der Lauro Walzer wirkt vor allem duch ein klares, sauberes Spiel. In 160 habe ich ihn noch nie gehört, denn dann gehen alle Nuancen dieses schönen Stückes völlig unter.
Einfachere Stücke auszusuchen, halte ich für eine sehr gute Idee. Probiers mal mit den Brouwer-Etüden oder den Sor-Walzern. Übungszeiten für solche Stücke kann man nicht angeben, das macht keinen Sinn, denn jeder übt unterschiedlich intensiv. Wenn du aber das Stück kannst, dann solltest du immer zuerst die schweren Stellen üben (kann ruhig 100x sein) und erst danach das ganze Stück spielen.
Tägliche technische Übungen sind für ein gutes Konzertgitarrenspiel notwendig. Ich meine damit Zerlegungsübungen, Lagenwechsel, Tonleitern und Aufschlags- und Abzugsbindungen. Danach Etüden und dann die Literatur.
Hoffe, das hat ein bisschen geholfen.
Grüße von Grusel