blubbermax
Saitenquäler
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RE: Wozu 5 Mio. Watt Leistung?
Hi Leute
ich schlage mich seit tagen mit der frage rum, wozu es überhaupt amps (röhre) mit mehr als sagen wir 30w leistung gibt.
ich selber spiele über meinen fender hot rod mit 60w.
ich habs bis jetzt drei gigs damit gespielt, von kleinem club bis große aula. bei master auf 1 und volume für clean auf 4 ist es nicht mehr auszuhalten auf der bühne. und meistens spielt man ja eh über monitore, d.h. der amp macht nur den sound.
das die verstärker besser klingen je lauter, bzw. näher sie der sättigung kommen ist mir klar. aber der klang müsste dann doch bei einem 15w amp voll aufgedreht und einem 100w amp voll aufgedreht der selbe sein?
ich meine um meinen amp voll aufgedreht zu spielen müsste ich etwa 2km weit weg von ihm stehen, wie is das dann erst bei 100w röhrenpower??
das man die leistung braucht um die leute zu beschallen kann ja wohl nicht sein, bei großen verantstaltungen wird ja eh alles abgenommen...
is das ganze einfach nur blödsinn oder wieder sonne art \"schwanzvergleich\"?
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18-03-2007, 12:29 |
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ghetto
Moderator
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Liegt sicher daran, dass der Klang eines \"schweren\" Verstärkers dynamischer ist als der seines schwächeren Bruders. Verstärker mit mehr Vermögen klingen einfach voller, fetter, brachialer (ja, mir fallen da noch mehr Ausdrücke ein) als die kleinen. Genau das hörst du auch, wenn du dem Verstärker über Mikrofon abnimmst.
Gruß,
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And then one night in desperation, a young man breaks away.
He buys a gun, steals a car, tries to run but he don´t get far in the
GHETTO
GHETTO
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18-03-2007, 13:26 |
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MastOfDisa
Saitenquäler
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... was keinesfalls gut sein muss. blubbermax hat es im Grunde genommen erfasst.
30 Röhrenwatt sind absolut ausreichend. 50 sind auch sinnvoll. Alles darüber ist murks! Sonst holt sich der 2. Gitarrist nen noch \"dickeren\" Amp, weil er vom Lead-Gitarristen übertönt wird. Dann braucht der Bassist nen 200-300W Verstärker, damit er überhaupt gehört wird, der Drummer muss dann auch abgenommen werden, obwohl es eigentlich nicht sein müsste. Er spielt dann mit dem Sänger in eine 800W PA, und so weiter.
So ein Quatsch!
Nur weil es früher keine PAs gab und große Verstärker benötigt wurden, haben es heutzutage ein paar Kiddies abgeguckt, die dann sofort meinen, dass sie ein 100-150W Topteil haben müssen, um so wie x oder y zu klingen. Die Händler helfen da natürlich ein wenig nach, weil ein derartig deftiger Amp natürlich teurer in der Anschaffung und in der Wartung ist (mehr Röhren zum auswechseln).
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18-03-2007, 15:09 |
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ov1667
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Moin,
wenn die Verstärker in punkto Regelmöglichkeiten (Kanäle, EQ, evtl. Effekte) und auch Lautsprecher vergleichbar sind, dann reicht sicherlich auch ein kleineres Model. Auf der Bühne wirst du ja sowieso abnehmen und per PA übertragen (30W füllen keine Aula ...). Allerdings ist die Modelpolitik vieler Hersteller eben so ausgelegt, dass die oftmals sinnvollen Optionen erst ab einer gewissen Größe erhältlich sind.
Es macht aber sicherlich Sinn, den Klang nicht nur von der Bühne aus zu beurteilen ...
Gruß, Jens
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Gibson - Inspiring cries of \"turn-that-damn-thing-down\" since 1952
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A flat minor!
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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18-03-2007, 15:17 |
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Phate
Quetschklavier-Spieler
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Registriert seit: May 2003
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Hey!
Röhrenverstärker mit viel Watt machen nur für Clean Sounds Sinn um genug Headroom zu haben, heißt nicht zu früh zu übersteuern. Für Verzerrte Sounds reichen auch schon 15 Röhren Watt locker aus. Für alles wofür diese Wattzahl nicht mehr reicht steht eh ein Mikrofon zur Verfügung das einen dann abnimmt.
Also stimmt es tatsächlich, dass 30 Röhren Watt locker ausreichen. Und das größere Röhrenamps umbedingt dynamischer klingen etc ist auch ein Märchen, denn wovon alle Gitarristen träumen ist ein Class A Amp.
Wirklich Class A heißt das nicht Zwei Endstufen Röhren, push-pull arbeiten (oder halt 4 etc), sondern genau eine Endstufenröhre und somit auch technisch nicht mehr als etwa 10-15 Watt drin sind. Alles andere ist aus Marketing Gründen von den Herstellern zwar als Class A bezeichnet aber in Wirklichkeit Class A/B. Und es gibt kaum etwas dynamischeres als einen aufgerissenen Class A Amp.
Ein wichtiger Faktor sind defintiv auch die Lautsprecher. Ein niedrig Watt Amp kann kaum einen mit 100 Watt belastbaren Lautsprecher treiben, sprich dem Sound geht dann Dynamik flöten, wenn man aber ein 15 Watt Topteil hat(die meißten Hersteller geben clean Rating an, also dann kann der bis zu 25-30 Watt verzerrt raushauen) und dann einen 30 Watt Speaker nimmt, wird der genauso dynamisch angetrieben, wie ein 50 Watt Topteil einen 100 Watt Speaker antreibt.
Also ist das nur eine Frage von Wünschen und Nutzung, denn für 99% aller Gitarristen ist ein 30 Watt (Röhren) Top Obergrenze, denn alles darüber ist nicht in die Sättigung zu fahren und klingt dann auch nicht so schön. Nur wenige brauchen mehr Watt für Clean Sounds auf relativ lauter Lautstärke. Einige Profis okay haben Stacks über Stacks auf der Bühne stehen nutzen aber meißtens einen kleineren Amp der abgenommen wird und dann auf die PA übertragen wird. Heute ist das meißtens leider nur ein Marketing Tool, Class A und viel Watt 50 Aufwärts. Komisch das einem jeder vernünftige Gitarrist sagt, alles über 30 Röhrenwatt ist (bis auf Cleansounds) auf 99% der Bühnen ein Fehler.
Als Information ich spiele ein 15 Watt Röhren Topteil (Tiny Terror von Orange über das PPC112) lasse es aber zu 90% auch in der Band nur auf 7 Watt laufen (umschaltbar) und es reicht für alle Gigs die wir so machen. 15 Watt nehm ich nur für Cleane Parts und dann meißtens abgenommen. Und als kleine Information 7 Watt sind schon 55% der Lautstärke von 50 Watt.
Mehr Leistung werd ich nie brauchen und so kann ich quasi immer Röhrensättigungssounds auf erträglicher Lautstärke haben.
Hoffe das hilft hier einigen!
Bei Transistoramps siehts dann logischer Weise anders aus mit den Wattunterschieden.
LG
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\"Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance.\"
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18-03-2007, 16:12 |
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milchstrasse
Schlagerfuzzi
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Prinzipiell geb ich Phate auch recht bis auf eine kleine Anmerkung:
Man muss das ganze auch frequenzabhängig sehen:
gut durchsetzen tust Du Dich schon mit ner 30W Röhrencombo.
Hab selber Jahrelang mit nem alten Ampeg VT40 (30W/ 4x10) einige 50er Marshall-Türme das Fürchten gelehrt. Die Kiste ist halt unschlagbar wenns um nen Frequenzgang zwischen 500 & 5000 Hz geht.
Nur wenn Du viel Bassanteil in deinem Sound haben willst musst Du auch viel Masse an Lautsprechern bewegen und dafür brauchst Du unter Umständen einfach etwas mehr.
Ich bin deshalb ganz froh, daß ich heute nen H&K Triamp benutze, der mir im Zweifel unten rum einfach ein bischen sauberes Pfund machen kann ohne gleich in die Knie zu gehen.
Das hat in erster Linie nix mit \"laut\" zu tun sondern mit Sound.
gruß
Tö
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Probieren macht schlau
Probieren macht schlau
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18-03-2007, 21:34 |
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blubbermax
Saitenquäler
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super leute vielen dank für die tollen antworten!
aber kommt mir das nur so vor oder ist es unmöglich sagen wir einen 60w rörhren amp voll aufzudrehen ohne auf der bühne zu sterben?
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18-03-2007, 22:25 |
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MastOfDisa
Saitenquäler
Beiträge: 40
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Registriert seit: Apr 2006
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Sie spielen doch über ne PA, die Amps/Boxen sind nicht angeschlossen mit Ausnahme von einer als Monitor.
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20-03-2007, 17:15 |
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