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Besser werden vom Nichtstun. - Druckversion

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RE: Besser werden vom Nichtstun. - mathew - 19-11-2003

Hi.

Habt ihr schon einmal das Phänomen an euch festgestellt,daß ihr mit mehr oder minderen Erfolg schwierige Akkorde oder Liedpassagen geübt habt,und nachdem ihr verzweifelt aufgehört habt und euch nach Tagen wieder an selbige Übung gewagt habt,es wie von allein besser ging.Mir geht es oft jedenfalls oft so.
Irre
--
Han er min sang og min glede


- demuelli - 19-11-2003

Ging mir auch schon so. Liegt wohl daran, daß das Gehirn noch nach Tagen das erlernte unterbewußt verarbeitet und ist Beweis dafür, daß Strebsamkeit zwar ihren Sinn hat, es aber mehr Sinn macht einfach mal ne Pause einzulegen, anstatt sich in etwas zu verbeißen. Dann blockiert nämlich das Gehirn vollkommen.
Wenn ich bei bestimmten Sachen nicht weiterkomme, lege ich sie oft mal ne Woche auf Eis, um dann weiterzumachen.
Vor allem wenn man zwanghaft versucht nen bestimmten Speed zu erreichen, endet das meistens in einer Sackgasse.

mfG

demuelli
--
Better to be hated for who you are than to be loved for who you are not


- Jemflower - 19-11-2003

Das Phänomen nennt man in der Lernpsychologie \"Inkubationszeit\". Statt pausenlos verbissen sich die Finger zu verkrampfen sind viele kürzere Übungsphasen mit mehr oder weniger langen Pausen besser.

Ich würde vielen Anfängern empfehlen, lieber vier mal täglich eine Viertelstunde, statt einmal eine ganze zu üben. Dann tun auch die Fingerkuppen nicht so weh.
--
\"...hör auf zu denken, was morgen ist, vergiss deine Angst für einen Augenblick!\"


- Mjchael - 20-11-2003

Zitat:Original von Jemflower:
Das Phänomen nennt man in der Lernpsychologie \"Inkubationszeit\".
:p find ich lustig, das mit der \"Inkubationszeit\"...
Aber es stimmt. Wenn man dem Gehirn verbissen vorgibt, ein Problem zu lösen, und es kommt nicht weiter, versucht es andere Lösungswege zu finden. Dieses verwirrt einen dann mehr, als es einem nützt.

Bestimmte Bewegungsabläufe brauchen einige Zeit, bis sie sich im Gehirn einprägen (passiert im Hirnstamm).

Das \"Einprägen\" geschieht mehr oder weniger unbewußt... wenn man eine Aufgabe nach ein paar Stunden oder vieleicht auch einen über den anderen Tag regelmäßig wiederholt, meldet dich der Hirnstamm und fragt sich: \"Moment einmal, hatten wir das nicht schon mal gehabt, besser, ich merke mir das mal...\"
Leider läßt sich das durch nichts Beschleunigen außer regelmäßige Wiederholungen.

Wie Jemflower schon sagte: oft erreicht man mit jeden Tag eine Spieltechnik 5 Minuten zu üben mehr, als einmal pro Woche die selbe Technik 2 Stunden zu trainieren.

Gruß
Michael


- Nino9480 - 20-11-2003

Ich hab öffters mal das Problem wenn ich zu viel übe, dann denk ich am schluss ich kann gar nix mehr. Nach ein paar Tagen geht es dann wieder wie von selbt, und ich hab sowas wie einen höhen Flug....:-D
--
Das sicherste Mittel arm zu bleiben ist, ein ehrlicher Mann zu sein.


- Hetfield1985 - 20-11-2003

hehe, das phänomen kenn ich, ging mir bei den barréegriffen so *gg*
das problem is eben nur, dass es einen in den wahnsinn treiben kann, wenn man etwas übt und kann es dann scheinbar doch nicht. und auf die idee, pausen einzulegen, kommt man eigentlich net wirklich, da ich mir zumindest bisher immer gedacht hab, viel (d.h. lang) üben bringt viel fortschritt....
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\"Theory is a waste of time. Dorian modes are for technically anal boys with bad values. Make up your own music.\" - Kurdt Cobain


- schubi389 - 21-11-2003

Jo!

Dies kommt mir bekannt vor! Manchmal lege ich Songs länger zur Seite und spiele andere. Oder mach einfach mal ne \"Zwangspause , gibt ja noch andrere Dinge Wink ).

Aber oft ist es dann echt so dass man im Unterbewußtsein, dies dann (evtl.) verabeitet und es dann kann. (Oder zumindest besser).

Ist halt echt besser Dinge manchmal Ruhen zu lassen.
--
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.


- Taylorpicker - 21-11-2003

Hallo

Ganz so wissenschaftlich fundiert wie Jemflowers Beitrag ist meiner nicht, aber mir ist da noch eine andere Sache aufgefallen:

Ich weiß bei meinen Stücken natürlich, wo die neuralgischen Stellen sind, und prompt bleibe ich da auch hängen oder verspiele mich. Wenn ich doch zufällig einmal durchkomme, bin ich so verdattert, daß ich vergesse, wie es weitergeht. :-D Interessanterweise mache ich diese Fehler unabhängig von der Geschwindigkeit, also auch bei extremer Zeitlupe mit laut mitzählen und so.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man diese Dinge nur ausbügeln kann, wenn man bei ganz langsamer Spielweise sich die korrekten Bewegungsmuster antrainiert. Dann geht es auch, wenn man später schnell spielt. Ein Freund von mir hat mir mal gesagt: wer langsam spielen kann, kann auch schnell spielen.

Viele Grüße
Taylorpicker

--
Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen.


- hoggabogges - 22-11-2003

@Taylor - Zitat:
ch habe die Erfahrung gemacht, daß man diese Dinge nur ausbügeln kann, wenn man bei ganz langsamer Spielweise sich die korrekten Bewegungsmuster antrainiert. Dann geht es auch, wenn man später schnell spielt. Ein Freund von mir hat mir mal gesagt: wer langsam spielen kann, kann auch schnell spielen.

Da haste recht.
Und ein Freund von mir hat mal gesagt: die langsamen Stücke sind die schwierigen.
Was nicht immer zutrifft. Aber kann sich ja jeder selber testen.
Zum Thema ansich: so mach ich es auch, anspielen, Griffvariationen ausprobieren, was geht wie, was soundet wie, und dann das ganze ne Weile ruhen lassen.
Bei jedem weiteren Bearbeiten des Stückes gehts leichter und ein paar neue Ideen schleichen sich dazwischen.
So dauert ein neues Lied u.U. 2 Wochen, manchmal 2 Jahre.
Bis ich es dann aber irgendwo vortrage, spiele ich es ca. 1/2 Jahr nur für mich (oder meine Tochter verlang danach :-D ) Dann hab ich auch die nötige Sicherheit.(was vor Fehlern leider nicht schützt Angry )
--
grüssle hoggabogges