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Töne auf Anhieb erkennen - Druckversion

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RE: Töne auf Anhieb erkennen - Fritz_Puppel - 18-01-2003

Wollte mal fragen, ob es Menschen gibt, die auf Anhieb die richtige Höhe von Tönen ohne Referenzton erkennen können. Zum Beispiel wenn ich auf der Gitarre oder Klavier einen Einzelton oder Akkord anspielen würde, würde er raushören, das war jetzt z.B. ein Fis. Wenn das ginge könnten solche Talente ja auch eine Gitarre ohne irgendwelche Hilfsmittel I) stimmen, wenn sie z.B. den Klang von E im Gedächtnis abgespeichert haben. Oder zu Liedern ohne rumprobieren sofort mitspielen, da sie ja die richtige Tonart sofort wüßten. Daher meine Frage, ob es möglich oder gar erlernbar ist, so eine Art photographisches Gedächtnis für Töne zu haben. Habe zu diesem Thema schon viele Diskussionen geführt wovon der überwiegende Teil behauptet das das nicht geht, andere wiederum sagen jeder 1000ste Mensch kann das etc. Danke! Smokin


- ronny - 18-01-2003

Naja, das geht schon... Vielleicht nicht unbedingt 100%ig, aber einen Ton ohne referenzton zu erkennen geht schon. Meine Mathelehrerin (Die gleichzetig meine Musiklehrerin ist... ;-) hatte mal bei ein wenig Leerlauf im Matheunterricht eine Stimmgabel genommen, sie noch nicht angeschlagen, einen Ton gesungen, anschließend die Stimmgabel angeschlagen und gesagt: \"Mist! Schon wieder einen halben Ton zu tief!\" *g*

Bye!

Ronny
--
Wer zuletzt lacht hat die längste Leitung


- XTra - 18-01-2003

Also ich denke, das geht aufjedenfall.... Zum Beispiel wenn ich nicht drauf achten will und irgendwo erklingt ein D-Dur Akkord hör ich den immer sofort raus... Weil ich dann immer an \"Proud Mary\" denken muss... genauso wie auf dem Piano ein C-Dur wie bei \"let it be\"
und irgendwie geht das immer Smile)

Wenn man das kann, sollte man trotzdem nicht seine Gitarre danachstimmen, das is glaube ich trotzdem sehr schwierig und ziemlich ungenau weil man sich ja dann immer verhört beim testen der saite!

cu tobi


- Martin - 18-01-2003

Akkorde sind auf jeden Fall leichter rauszuhören, als Töne.

Aber versucht mal, ein e zu summen. Es wird bei mir immer ein d, keine Ahnung warum
--
Martin

www.mbn-productions.de.vu

- in Memoriam to George Harrison -


- AndyTheke - 18-01-2003

Es gibt Leute mit dem \"absoluten Gehör\".

Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen beinhalten 2stimmige Notendiktate, d.h., es werden Töne gespielt, und man muss die dann notieren.


--
Prost Bier

Da, wo mein Müsli dampft, da bin ich unverkrampft....
Und nicht vergessen: Forumtreffen 23. - 25.5.03 in Braunschweig


- Fritz_Puppel - 18-01-2003

@Andy

Vielen Dank Andy Thumbs, das war der entscheidende Tip, wie man dieses Phänomen nennt. Gibt im Internet zahlreiche Abhandlungen dazu.


- Sven - 18-01-2003

Hallo!

Klar gibt es solche Menschen.
Mein Musikhändler stimmt Gitarren auch ohne Stimmgerät.
Das hört der alles so.

Gruß
Sven
--
Edited by Sven!


- hoggabogges - 18-01-2003

Ich spanne ca. alle 4 Wochen nen neuen Satz auf meine Martin und stimme sie generell 1/2 Ton tiefer; klingt fetter. Das machen übrigens einige Gitarristen. Und den Ton hab ich mir \"einverleibt\".
Ab und an kontrolliere ich das Ganze mit dem Stimmgerät, und siehe da, minimale oder keine Abweichung.
Ist aber glaub ich ne jahrelange Übungssache.
Grüssle hoggaboggesSmile


- Tzunami - 24-01-2003

Dieses \"absolute Gehör\" ist angeboren, und somit hat es nicht jeder. Natürlich kann man sein Gehör trainieren, indem man versucht, sich einen Ton \"einzuverleiben\". Oft gehörte oder gespielte Akkorde erkennt man natürlich auch schneller.

@Andy: in den Aufnahmeprüfungen bekommt man allerdings einen Referenzton...


- kate - 25-01-2003

mhhhh....
also ich kann meine Gitarre auch problemos ohne stimmgerät stimmen, weil ich einfach \"weiß\" wie die Saiten \"zu klingen haben\", bin mir aber sicher, trotzdem kein absolutes gehör zu haben!

Ich würd sagen, grad das Stimmen ist reine Übungssache. Ich kenn halt meine Gitarre*g*
--
...
du bist schöpfer deiner welt, obwohl du teil von ihr bist
du trägst verantwortung für alles, was in deinem leben geht
und auch ein stück vom herzen eines jeden, der dir nahe steht
(thomas d.)


- Manny - 25-01-2003

Um die Klampfe ohne Hilfsmittel zu stimmen, braucht man sich nur einen Ton der Grundstimmung(EADGhe) einzuprägen - das geht auf jeden Fall.

Ich brauche auch kein Stimmgerät. Ich greife E-Dur und stimme dann die Saiten nach Gehör, dann höre ich auch die kleinste Unstimmigkeit. Ob ich ein absolutes Gehör dafür habe weiß ich nicht und es ist mir auch egal... [Bild: biglaugh.gif]


cu Manny
--
Erbaarme... zu spät, die Hesse komme !


- kate - 25-01-2003

Jo, gleiche methode wie du, manny. Mit E-Dur hab ich in Sekundenschnelle gestimmt, aber mit nem anderen Akkord würd ichs warscheinlich net hinkriegen!


- Scayla - 03-03-2003

Nun gut, das passt jetzt hier zu höchstens 50% rein, aber egal: Kennt vielleicht jemanden den Pianisten Glenn Gould ? Der hat nach einigen Malen Anhören ganze Bach-Klavierkonzerte ohne Noten (!) und einfach nur nach Gehör (!) gespielt. Ich denke, das verdient ein \"RESPEKT !\".

~anne~ Bounce


- dermax - 03-03-2003

kann man sowas nich üben??
sonst kann ich mein jazz-piano-studium wohl abhaken!!X( X( ;(
--
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[Bild: 00000974.gif]


- masterpat - 06-03-2003

Zitat:Original von Scayla:
Nun gut, das passt jetzt hier zu höchstens 50% rein, aber egal: Kennt vielleicht jemanden den Pianisten Glenn Gould ? Der hat nach einigen Malen Anhören ganze Bach-Klavierkonzerte ohne Noten (!) und einfach nur nach Gehör (!) gespielt. Ich denke, das verdient ein \"RESPEKT !\".

~anne~ Bounce

Das stimmt so nicht ganz. Ich kenne diesen Pianisten, wir haben den im Musikunterricht behandelt. Der hat einfach im Laufe seines Lebens (leider viel zu kurz, an seinem eigenen Genie zu Grunde gegangen. der war nämlich weitüberdurchschnittlich intelligent) alle Bachstücke mal gespielt. Er war auch schnellster Pianist der Welt. Und wenn man ihn spielen sieht will man das auch gar nicht bezweifeln. Aber er hat die Stücke nicht nach gehört gespielt, sondern hat zum Üben schon die noten genommen.

MfG

MasterPat