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D-dur: mit oder ohne A-Saite? - Druckversion

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RE: D-dur: mit oder ohne A-Saite? - Bayram - 06-07-2007

Hallo Gitarrenfreunde!

Ich lerne gerade per Internet ein bisschen Gitarre spielen.

Mir ist dabei aufgefallen, dass bei einigen Seiten gesagt wird, dass beim D-dur Akkord die tiefe E-Saite und A-Saite nicht angeschlagen werden soll, bei anderen aber wird nur die tiefe E-Saite ausgelassen. Hier die Beweise:

E-Saite und A-Saite:

http://bs.cyty.com/visitabilis/gitarre/gitargrf.htm

http://www.guitartowers.de/lektionen,5.html

http://www.gitarrengriffe.net/d-dur/

http://www.geilundlaut.de/Workshop03/


E-Saite:

http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Grundsätzliches_zum_Greifen_der_Akkorde

http://mitglied.lycos.de/thomas_ruehle/gitarre.html



Ja gut, der Dreiklang ist ja in beiden drin Versionen drin, aber unterschliedlich klingen die beiden Versionen trotzdem...

Ist das jetzt Geschmackssache, oder wie?
Wenn jemand zu einem Lied die Akkorde aufschreibt, welches D-dur meint er jetzt, den mit A, oder ohne?

Mir wird so schwindelig gerade... *umkipp*


- Ch@rly - 06-07-2007

@ Bayram!

zuerst einmal Herzlich willkommen und viel spaß mit und bei uns!

zu deiner frage:
die akkordbezeichnung ist - von ausnahmen abgesehen - grundsätzlich auch die basssaite.
also D Dur = D saite basssaite ( E und A werden nicht angeschlagen)
C Dur = C basssaite ( A saite im 3. Bund)
G Dur = G basssaite(E saite im 3. Bund ist G) usw.

anders verhält es sich bei solchen akkordbezeichnungen zb.
D/A hier ist die A saite als bassaite angegeben also wird die A saite mitgespielt.
von umstimmen einzelner saiten zb. E auf D würde ich dir - du scheinst ja noch anfänger zu sein - abraten.

die echten profis hier werden dir das mit sicherheit besser erklären können (und es auch machen)
--
liederliche Grüße
[Bild: charly1.gif]

Ich würde mich gerne geistig mit dir duellieren, aber ich sehe du bist unbewaffnet...
http://members.stasny-edv.at/charly/


- reliewsche - 06-07-2007

Also, ein einfacher Dur besteht ja erst einmal aus 3 Tönen: Grundton, große Terz und Quinte, was beim D-Dur ja erst einmal bedeutet: D, F# und A. Daran sieht man schon: Das E hat da nix drin zu suchen.
Wenn du nun die unteren 4 Saiten nimmst, haben wir die Töne D,A,D,F#, es ist also alles da, was man braucht. Der Griff ohne die A und E-Saite ist also schon mal richtig - wenig überraschend.
Wenn du nun einen Ton \"verdoppelst\" wie mit dem D ohnehin schon geschehen, ändert sich die Charakteristik des Akkords nicht, er wird aber voller klingen. Also: Man kann die A-Saite mitspielen, denn das A ist ja im D-Dur.
Jetzt kommt aber die Krux: wenn man den Akkord anschlägt und die E-Saite auslassen will, stößt man als Anfänger quasi wie ein Adler auf die A-Saite herab. Das kann dazu führen, dass die A-Saite viel zu betont ist gegenüber dem eigentlichen Akkord und sich etwas seltsam anhört. Das betonen kann gewollt sein, wenn ausdrücklich das A im Bass gefordert ist (Notation D/A). Das ist in der Regel nicht der Fall. Für die richtige Lautstärke des A muss man üben, üben, üben. Du kannst versuchen, die unteren 4 Saiten anzuschlagen und dann den Anschlag etwas nach oben ziehen, so dass du \"aus Versehen\" die A-Saite triffst. Dann passt das schon recht bald.

Stefan
--
Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)


- Mjchael - 07-07-2007

@Vorredner Thumbs prima erklärt Thumbs

Die gleiche Frage hat schon mal einer in den Wikibooks gestellt.
Dort antworte ich nahezu das gleiche wie ihr.

Zitat:Original von Mjchael und Micirio aus den Wikibooks:
Diskussion:Gitarre: die 12 Hauptakkorde

Aus welchem Grund wird bei den hier vorgestellten Akkorden meistens eine Saite zuviel angeschlagen? Beispiel A-Saite beim D-Dur oder die E-Saite bei A, C, Em, ...? --Micirio 16:40, 24. Jun. 2007 (CEST)

@Micirio Es werden alle Akkordtöne von den entsprechenden Akkorden dargestellt. Bei der einfachen Schlaggitarre ist es kein Fehler, diese Töne mit anzuschlagen. Es mag zwar sein, dass sich der Basston D durchaus besser anhört, doch andere Akkordtöne im Bass werden bei der Schlaggitarre nicht als störend empfunden. Zudem kann man diese Töne bei Zupfmustern problemlos als Wechselbass einsetzen.
Beispiel: Der Akkord D-Dur besteht aus den Tönen D, F# und A. Warum soll dann die A-Saite nicht dazu passen? Der Ton E kommt jedoch nicht im Akkord vor, und daher darf die Saite E auch nicht angeschlagen werden.
Es stimmt allerdings, dass man beim Spielen den Basston D bevorzugt. Dieses wird an einigen anderen Stellen im Kurs erwähnt. Dazu ist der Basston extra schwarz hervorgehoben worden. Trotzdem kann es durchaus sein, dass man einen anderen Akkordton als den Basston verwendet. Auf der Seite Einführung ins Zupfen kannst du dir eine PDF runterladen, wo man zwar meist mit dem Basston das Zupfmuster beginnt, aber bei der Tatwiederholung die Nebenbässe bzw. Wechselbässe (die man deiner Ansicht nach nicht mit anschlagen darf) mit eingesetzt. Du kannst dir im Midi anhören, das diese Wechselbässe ganz gut klingen. Gerade beim letzten Beispiel wird der D/A (genauer: D-Dur7 mit A im Wechselbass) auch tatsächlich eingesetzt. Weitere Beispiele: House in New Orleons Gruß --mjchael 18:18, 25. Jun. 2007 (CEST)

Ich poste das nur noch mal wegen den Wechselbässen und den Liedbeispielen...

Gruß Mjchael


--
Mein Gitarrenkurs bei den Wikibooks und die besten Lern-Threads


- Bayram - 07-07-2007

Danke für das Willkommenheißen! :-)

Vielen Dank Profis für die erhellenden Antworten! Mein Problem hat sich in Luft aufgelöst...
(Und nebenbei lernt man erhält man auch hilfreiche Tipps.)

Gruß

Bayram