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GIbt es Toningenieure/Tonmeister in diesem Board ? - Druckversion

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RE: GIbt es Toningenieure/Tonmeister in diesem Board ? - Blackhawk88 - 20-12-2006

HI ,
also ich mach übernächstes Jahr Abi und da hab ich mir schon seit längerer Zeit gedacht (vor allem nachdem ich in den usa gelebt hab) tontechnik oder sowas zu studieren, damit ich später mal irgendwie im studio arbeiten/produzieren kann... da ich in frankfurt wohn fällt da natürlich das SAE institut einem sozusagen genau vor die füße...

meine frage ... gibt es hier tontechnike /meister/ingenieure, die mir vllt etwas erzählen können, was sie so genau machen oder wie sie zu ihrem job gekommen sind?

und was sie denn so von den deutschen toningenieursschulen halten ? sae?

da ich wirklich darauf lust hätte später in die usa auszuwandern wäre es natürchlich von vorteil so eine international agierende schule wie das sae in erwägung zu ziehen oder wie seht ihr das?


danke

andreas
--
-schlauer satz-


- Blackhawk88 - 20-12-2006

also der witz is , dasses irgendwie klar ist, dass man von musik ne ahnung haben sollte... aaaaber ICH hab schon mal von produzenten gehört, die selbst KEIN instrument spielen konnten... wie sind die bitteschön dazu gekommen produzenten zu werden????
--
-schlauer satz-


- Andy63 - 21-12-2006

Zitat:Original von Blackhawk88:
... wie sind die bitteschön dazu gekommen produzenten zu werden????


... mit Geld? ;D

Gruß, Andy
--
--- wenn Frontmänner mehr können müssen als Barree-Künstler ist mein \"Rang\" immer noch eine fette Lüge---


- paradox - 21-12-2006

Ein sehr guter Freund von mir ist gelernter Toningenieur. Allerdings arbeitet er heute in einem ganz anderen Job. Begründung: Als Toningenieur stehst Du hier in Deutschland auf sehr unsicheren finanziellen Beinen. Er hatte von der Verdienstsituation die Schnauze gestrichen voll.
--
Gruss

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- DonFlippo - 21-12-2006

Zitat:Original von Blackhawk88:
also der witz is , dasses irgendwie klar ist, dass man von musik ne ahnung haben sollte... aaaaber ICH hab schon mal von produzenten gehört, die selbst KEIN instrument spielen konnten... wie sind die bitteschön dazu gekommen produzenten zu werden????
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-schlauer satz-


ich kenn einen der vor einem oder 2 Jahren aBi gemacht hat. Er spuelt kein Instrument interessiert sich aber mega für musik. hört immer gute unbekannte bands und weiß in der Szene immer super bescheid.
Jetzt will der n Label gründen für Bands die gute Musik machen aber ihr DIng durch ziehen wollen und nix von der Plattenfirma gesatg kreigen wollen. (bzw. relativ wenig gesagt kriegen)
das da für ihn irgendwie auhc Geld beirumkommen muss ist klar.

jedenfalls studiert der jetzt musikbusiness an der FH in Mannheim
(hat vorher glaub ich nach der 10 Klasse eine Ausbildung bein nem LAbel gemacht und dann ABinachgeholt)

hat auch schon leute um sich gescharrt die das mit ihm aufbauen. (z.b. Toningeneur)
ist also scon mehr als nur ne Idee

Ist mir nur eben soeingefallen, blackhawk
so kann mans halt auch machen, auch wenn man kein instrument spielt.
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www.exil.de.ms


- ov1667 - 21-12-2006

Moin,

ein guter Freund von mir leitet die Tontechnik am Schauspielhaus Zürich. Er wollte ursprünglich Kommunikationswissenschaften studieren aber da dieser Studiengang in den Anfängen von ehemaligen Schiffbaudozenten geprägt war, hat er lieber davon Abstand genommen.
Stattdessen hat er Musikwissenschaften (Hauptfach), Musikgeschichte und BWL (Nebenfächer) studiert und nach einem Intermezzo als Musikredakteur den erwünschten Job bekommen.
Allerdings war er schon zu Schulzeiten in der Lage, rundfunktaugliche Hörspiele zu erzeugen und mehrere Instrumente zu spielen. Also sind deine tatsächlichen Fähigkeiten mindestens ebenso wichtig wie der \"Schein\" einer Hochschule.

Die Arbeit an \"Kulturhäusern\" ist stark geprägt durch öffentliche Mittel, die aber eher den \"Künstlern\" als der Technik zugute kommen. Wenn du dein eigenes Studio aufmachen möchtest, brauchst du genügend Kontakte/Kunden um es auszulasten.

Gruß, Jens
--
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- MrPetriani - 21-12-2006

Ich kenne einige Leute die Studios betreiben, auch grosse Studiois in denen die Majorlabels produzieren lassen und nur einer der Betreiber ist ein gelernter Audioingenieur. Die Ausbildungsstruktur in solchen Berufen ist sehr schwammig, keiner weiss genau was man da machen muss und ein Studio wird dich erst nehmen, wenn sie deine Produktionen mögen. Die SAE kann eine Hilfe sein, ist aber in Profikreisen nicht unbedingt angesehen, da man hier viel lernen kann, aber nicht muss um zu bestehen. Ich selbst kenne einen SAE Absolventen, der mit einfachsten Routingoptionen an nem Digitalpult überfordert ist und dessen Livemixing (das macht er jetzt beruflich) katastrophal ist. Das soll aber nicht heissen, dass die SAE schlecht ist, sie ist nur keine Jobgarantie.

Ich denke der beste Weg ins Studio ist der, den die meisten wirklich guten Studiotypen gegangen sind (Uli Eisner, John Cuniberti usw.): Mach ne Ausbildung zum Veranstaltungstechniker, werde mit der Technik so vertraut dass du sie im Schlaf bedienen kannst und lerne zu hören. Live mischen ist auf seine Art anspruchsvoller als Studioarbeit, da es keinen zweiten Take gibt. Hier lernt man die Basics. Danach kannst du dann Praktika in grossen Studios machen und viiieeell lernen, irgendwann bleibst du vieleicht irgendwo hängen und hast nen Job.

Auf diesem Wege sind die meisten Leute zu Studiojob gekommen. Ich bin absolut überzeugt, dass es keine Ausbildung gibt, die dich nach 3 oder 4 Jahren dazu befähigt wirklich gut zu produzieren, da spielt hauptsächlich Erfahrung mit und die muss man bekanntlich selbst machen und nicht einfach nur davon erzählt bekommen.
--
Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)


- Blackhawk88 - 22-12-2006

interessant...

warum steht man eigentl ausgerechnet in deutschland als toningenieur auf unsicheren beinen?

und mrpetriani:
was gibts eigentl für alternativen zum sae?
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-schlauer satz-


- MrPetriani - 23-12-2006

@Blackhawk

Alternativen zur SAE ? Keine. Die Schule ist schon ziemlich geil, aber wie gesagt ist es nicht gesagt, dass man danach nen Job kriegt. Ich habe zufällig gerade mit nem erfahrenen Studiobetreiber über genau dieses Thema gesprochen und er meinte nur \"Die SAE-Futzies kommen aus ihrem Laden raus und man muss ihnen erklären dass man an den runden Dingern auf dem grossen Brett drehen kann um den Ton zu verändern\" Das ist natürlich ne stark überzogene Sichtweise, aber ich denke es trifft den Kern des Problems. Mixing und vor allem Studioproduktion ist echtes Handwerk. Eine rein akademische Ausbildung wird dem nötigen Erfahrungsschatz den man in der Praxis benötigt einfach nicht gerecht. Praktisch jeder den ich kenne ist der Meinung dass man vom Livemischen ins Studio kommen sollte. Ohne Erfahrung im Livebereich halte ich es sogar für annähernd unmöglich ne wirklich geile Studioproduktion zu machen, man muss sich nur mal die grossen ansehen, die kommen praktisch alle aus dem Livemixing, haben jahrelang Bands auf Tour begleitet und irgendwann mal ein Studio aufgemacht. Ich kann nur empfehlen den Weg über die Veranstaltungstechnikerausbildung zu machen.
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Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)


- paradox - 23-12-2006

Besagter Freund arbeitete nicht in Tonstudios sondern an Theatern, Musicals und ähnlichen Veranstaltungen. Die meisten Veranstalter sind aber selber von Geldsorgen geplagt. So mußte mein Bekannter oft wochenlang auf sein Gehalt warten. Zudem war er oft den Launen sogenannter Stars ausgesetzt, welche den Frust über ihr Tagestief dann am Toningenieur ausließen. Denn nicht ihre Leistung war miserabel, sondern die Leistung des Toningenieurs. Thats reality.
--
Gruss

Klampfer1 Paradox
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- Blackhawk88 - 23-12-2006

woww... paradox... verwirrst mich hier grad voll...
also \"die stars\" erbrachten zwar ne gute leistung aber nicht derin freund der toningenieur, der wegen geldsoren seines veranstaltungsunternehmens auf seinen gehalt wartete... so, oder??

bin zwar physik LK aber so ne gleichung herzuleiten is nich einfach :p

aber jetzt meine frage... kann man überhaupt von livemixing leben?... bzw, wie viel verdient man denn als (nicht unbedingt der berühmteste) tontechniker?


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-schlauer satz-


- DonFlippo - 23-12-2006

Als Tontechniker ist man doch meistens, vor allem im Live-bereich immer der Arsch und Sündenbock wenns sich nicht anhört. Ist auch nicht leicht bei sowas n guten Job zu machen, hab abaer auch schon erlebt wor der SOund wirklihc gut war nur die Bands ham nich so gut gespielt und trotzdem wurde aufm tontechniker rum gehackt. Als solch einer biste halt immer der Depp
--
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- paradox - 23-12-2006

Ein solches Satzkonstrukt, welches den Sinn doch klar ausdrückt, bringt Dich ins Schwanken? Oh, oh, oh.

DonFlippo hat den Sachverhalt meiner Aussage in einfachen Worten und leichten Schreibfehlern *ggg* (vergibt mir den Gag) rübergebracht. Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
--
Gruss

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- Roxy - 23-12-2006

Auf den Gedanken bin ich gar nicht gekommen, hier mal nachzufragen - mir geht es nämlich genauso wie Blackhawk.

Man muss aber hinzufügen, dass ich vollkommen verrückt bin: Ich saß noch nie vor einem Mischpult (weil mir das Geld dazu fehlt), habe Physik in der Schule nicht abgewählt, weil ich eine 4 hatte (dieses Halbjahr werde ich aber wohl eine 2 bekommen) und bin technisch auch nicht sehr bewandert.
ABER: Ich kann mir sehr gut vorstellen, mal für eine Band Alben aufzunehmen oder an Veranstaltungen - wie ihr es jetzt geschrieben habt - der Depp zu sein. Ob ich das Zeug dazu habe, weiß ich leider nicht.
Ich war schon des öfteren bei der SAE Stuttgart und hab mich dort schlau gemacht - hab sogar einen Studenten dort gefragt, wie er es dort findet und bin zum Schluss gekommen, dass es nicht leicht wird, aber machbar wäre (wie überall). Am Studientag hab ich mir die Hochschule für Medien in Stuttgart angeschaut und wurde durch den Numerusklausus von 1Kommairgendwas abgeschreckt.

Wahrscheinlich bin ich genauso verunsichert wie Blackhawk - und wie sicherlich alle, die bald ihren Abschluss haben werden und sich über ihre Zukunft Gedanken machen müssen... Vielleicht bringt ihr ja noch ein bisschen Klarheit in die Sache.

Liebe Grüße,
Roxy
--
The next statement is not true.
The previous statement is true.
[Bild: soakes.gif]


- Blackhawk88 - 23-12-2006

maaaaan, wasn scheiss... auf sowas hätte ich keine lust.... ich meine vor allem wärs ja ok immer der depp u sein wenn der job auch jetz wirklich gut bezahlt und abwechslungsreich ist... aber als livetechniker... würde ich sagen... weder noch...

viele die ins sae gehen haben so den gedanken: zahlen, zuhören, lernen, nen job in nem studio bekommen, spass an der arbeit haben, kohle verdienen... aber das trifft ja euren aussagen nach sowas von ÜBERHAUPT nich zu


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-schlauer satz-