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Pentatonik Solo Soli Improvisation ? - Druckversion

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RE: Pentatonik Solo Soli Improvisation ? - Fetzi_die_Tretmine - 18-06-2006

Hey ihr. Hab mir gerade Andys Workshop einmal angeguckt. Sehr nett gemacht das ganze.
Ich hab trotzdem noch ne Menge Fragen zum Anfangsverständnis [Wenn die aus den Workshops klarwerden, dann sagt es bitte. Dann versuch ich mich nochmal durchzugraben und es zu verstehen.Dann tuts mir auch leid, dass ich den Kram hier posteRolleyes ]:

a) Welche Akkorde könnte ich theoretisch mit der amoll-Pentatonik begleiten?
b) Wenn ich nicht alle begleiten kann, wie muss ich umschalten, um die anderen Akkorde vernünftig klingend begleiten zu können?
c) Welche Pentatoniken benutzt ihr um Akkorde zu begleiten. Und bitte nicht als Antwort: \"Joar nen Mix eben\" Wink
d) Ich kann die Moll- und Dur-Pentatonik PRAKTISCH. Theoretisch aber noch wirklich...Wenn ich jetzt die amoll-Pentatonik um 2 Bünde nach oben verschiebe, hab ich dann die hmoll-Pentatonik?
e) Habt ihr irgendwo noch Internetkurse bzw. Erklärungen, die Leuten kostenlos etwas über Scalen, Pattern, Pentatoniken erzählen?

[mark=#FF0000]Die Fragen mögen für einige von euch bescheuert klingen. Aber ich spiel jetzt seit 2 Jahren Gitarre und kam bis jetzt immer so klar[Siehe MS: \"Stoned\"]. Ich bin aber leider an einem Punkt, wo ich wieder mehr lernen möchte, es aber nicht wirklich verstehe. Bei den Akkorden steck ich leider auch bei den Standard und F bzw. Bm Barre fest. Bei den Pentatoniken kann ich nur moll und Dur. Ich hab kein Bock mehr. Ich weiß, dass es eine Phase sein kann. Aber es ist so demotivierend, wenn man überhaupt nichts theoretisch versteht. Ich überlege momentan echt die Gitarre in die Ecke zu stellen, wenn ich es nicht verstehe. Es war für mich bis jetzt immer eine Art Entspannung, aber momentan eher Frust, da ich echt viel Zeit reinstecke und nicht wirklich was bei rauskommt Sad. Gitarrenlehrer ist leider zu teuer. Deswegen brauch ich ein neben den Fragen oben ein paar Tipps, was ich dagegen machen kann...[/mark]


lg
ein verzweifelter Fetzi


- ghetto - 18-06-2006

Auf dieser Seite kannst du dir alle Akkorde (links) und alle Tonleiter (rechts) am Gitarrenhals abbilden lassen. Das Programm gibt dir gleich alle Töne, die in einen Akkord bzw. in eine Tonleiter hineinpassen. Einen Griff bzw. eine Scale kannst du dir aus allen gegebenen Möglichkeiten selbst zurechtbasteln.

Zudem gibt das Programm bei jedem Ton eines Akkordes oder eines Tonleiters an, welchen Intervall zwischen diesem Ton und dem Grundton des jeweiligen Akkordes bzw. Tonleiters liegt. Unten ist noch ein Fenster, in dem der gesamte theoretische Hintergrund erklärt wird. Mit der Englischen Sprache musst du hier leider leben, vor allem damit, dass jedes H (Deutsch) als B und jedes B (Deutsch) als Bb dargestellt wird. Dafür kennt das Programm sogar die Persische Tonleiter.....

Konkret zu deinen Fragen (bitte um Korrektur, wenn ich irgendwo falsch liegen sollte. Ergänzungen wie \"in D Dorisch ginge die Am-Pentatonik doch auch noch\" interessieren in diesem Zusammenhang keinem):

  1. Welche Akkorde könnte ich theoretisch mit der amoll-Pentatonik begleiten?
    Am-Pentatonik - Geht bei jedem Stück in A-Moll und bei jedem Blues-ähnlichen Stück in A-Dur oder Moll. Denke hier eher nicht an Tonleiter für einzelne Akkorde, weil sich die Improvisationstonleiter nach der Tonart eines Songs richtet. Manchmal wechselt die Tonart, dann musst du auch die Tonleiter wechseln;

  2. Wenn ich nicht alle begleiten kann, wie muss ich umschalten, um die anderen Akkorde vernünftig klingend begleiten zu können?
    Ich habe das jetzt so verstanden, dass du nach einer Möglichkeit suchst, wie du einen komplizierten Akkord wie Gbm13 durch einen einfacheren Akkord ersetzen kannst. Suche dir mit Hilfe der oben angegebenen Webseite die Töne des Akkordes heraus und lerne ihn zu spielen. Im Zweifelsfall kannst du Ergänzungen wie 9, 11 oder 13 zwar einfach weglassen, dadurch änderst du den Charakter des Akkordes aber schon...;

  3. Welche Pentatoniken benutzt ihr um Akkorde zu begleiten. Und bitte nicht als Antwort: \"Joar nen Mix eben\"
    Ich benutze für einen Blues die Pentatonik, die zur Tonart passt. Sonst bewege ich mich eher im Rahmen der jeweiligen Dur- oder Molltonart, d.h. bei einem Stück in C-Dur spiele ich die Töne der C-Dur Tonleiter (das sind C D E F G A und H), in Am verwende ich grundsätzlich dieselben Töne, ausgehend von A, d.h. A H C D E F und G. In bestimmten Fällen ersetze ich das G durch ein Gis (A harmonisch) oder zusätzlich noch das F durch ein Fis (A melodisch). Daran denke ich während eines Solos aber nicht aktiv. Mir sagen meine Ohren, dass jetzt ein Gis passen würde;

  4. Ich kann die Moll- und Dur-Pentatonik PRAKTISCH. Theoretisch aber noch wirklich...Wenn ich jetzt die amoll-Pentatonik um 2 Bünde nach oben verschiebe, hab ich dann die hmoll-Pentatonik?
    Rrrrrichtig, und wenn du sie um 3 Bünde nach oben verschiebst hast du sogar die Cm-Pentatonik;

  5. Habt ihr irgendwo noch Internetkurse bzw. Erklärungen, die Leuten kostenlos etwas über Scalen, Pattern, Pentatoniken erzählen?
    Siehe oben.
Gruß,
--
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GHETTO


- Fetzi_die_Tretmine - 18-06-2006

Danke ghetto!

Allerdings meinte ich zu B: Welche Pentatonik man zu welchem Akkord spielt (siehe A) und (jetzt kommt Frage B)wie du bei einem Tonartwechsel (wobei ich auch nichtmal weiß, wann ich genau die Tonart wechsel. ...) \"pentatonisch reagierst\". Heißt: Wann wechselt man die Pentatonik, Scale usw.?
Hoffe mein Problem ist zu erkennen Wink. War oben blöd ausgedrückt.


Aber danke schonmal, dass man sich meinem Problem annimmt!

/Edit: Die Seite werd ich mir erst morgen vernünftig angucken können. Muss hier nebenbei noch was erledigen.


- KingErnie - 19-06-2006

um zu wissen wann du die Tonart wechselst, musst du erst mal rausfinden in welcher Tonart du dich befindest, schau dir dazu mal einen Thread zum Quintenzirkel an.
Wenn ein stück sich auf nur eine Tonleiter stützt, besteht aus aus nur maximal 7 Charakteristischen akkorden:

bsp.: G-Dur (e-moll) hat die töne

G A H C D E Fis

bau ich aus dieser Tonleiter die passenden akkorde zusammen hab ich:

Gmaj7 - am7 - hm7 - Cmaj7 - D7 - em7 - F#m 7 b5
(die 7-er kannst du natürlich weglassen)

das funktioniert bei jeder \"gewöhnlichen\" Durtonleiter so, der akkord über dem grundton ist ein maj7, der über dem 2. ein moll mit kleiner 7 usw. bis zum 7. akkord, der ist vermindert - kommt aber in einfachereren songs selten vor.

wenn du das weißt kannst du
1. leicht herausfinden in welcher tonart ein stück steht:
wenn in der akkordfolge z.B. G-dur - A-dur - D-Dur vorkommen, befindest du dich höchstwahrscheinlich in D-dur, da diese drei zusammen eben nur in D-dur vorkommen:

D E F# G A H C#
wird zu
Dmaj7 em7 f#m7 Gmaj7 A7 hm7 c#m7b5

2. wenn dann ein akkord daherkommt der nicht in dieses schema passt, handelt es sich um eine alteration -> d.H. die tonart wird irgendwie verlassen und du bräuchtest zu diesem akkord eine andere skala

gib doch mal ein beispiel für einen song der dich bedrückt


- Searcher - 19-06-2006

hallo ghetto,

ich habe mir Deinen Link mal angeschaut - der zeigt direkt auf die
fortgeschrittenen Seite. Jetzt habe ich folgendes Problem, auf der Startseite erscheint ein Gitarrenhals mit C-Dur und ganz vielen Griffpunkten (?). Zum Teil erkenne ich einige C-Dur Griffe - nur warum ist das so durcheinander ? Was gehört zu welchem Griff ?

Anhand der Zahlen oder Notenbezeichnung kann ich das nicht erkennen.

Also meine Frage: Wie benutzt man das ?

searcher


- ghetto - 19-06-2006

@searcher

Du hast schon recht. Die \"advanced\", also forgeschrittene Seite stellt alle möglichen Akkordtöne am Hals dar und geht davon aus, dass du dir daraus selbst einen passenden Griff bilden kannst.

Einfacher machts dir die \"easy\" Seite. Dort stellst du den Akkord ein, den du suchst, oft bietet die Seite sogar 2 oder 3 Lagen an, aus denen du wählen kannst. Scales (Tonleiter) werden auf der easy-Seite aber nicht angeboten.

Gruß,
--
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- Fetzi_die_Tretmine - 19-06-2006

Also hätte D-Dur die Töne:
G,D,A,E,H,Fis,des?

und amoll:
dm,em,hm,fism,cism, gism? <--- Das sieht bloß noch so komisch aus
oder ist es bei amoll:
C,D,A,E,F,G +H?


Hätte somit dann D-Dur folgende Akkorde(also harmonisch gesehen):

Dmaj7 - em7 - gesm7 - Gmaj7 - A7 - Hm7 - desm ?

Und welche Pentatonik würdet ich zu D Dur spielen können?


Au Mann. Und das mit 10 Punkten in Musik auf Gymnasium...

[mark=#00FF00]\"gib doch mal ein beispiel für einen song der dich bedrückt\"[/mark]

Mein Problem ist momentan kein Stück was mich bedrückt. Es geht darum, dass ich seit 2 Jahren aktiv Gitarre spiele, auch schon ne Band hatte, aber dass ich momentan nur die Standardakkorde kann, nicht weiß, welche Akkorde zu welchem Akkord harmonisch bzw. gut klingen und/oder welche Pentatonik ich dann dazuspielen kann. Mir fehlt eben dieser ganze theoretische Aufbau und noch mehr Kenntnis über noch mehr Akkorde. Aber danke für die Hilfe. Ich werd mich versuchen reinzudenken.
Ps: Sehr nette Leute im Forum Wink


- Mjchael - 19-06-2006

Faustformel 1:

Jeder Akkord kann mit der gleichnamigen Pentatonik begleitet werden.

Am Am6 Am7 Am7/9 = Am-Pentatonik

C, Cj7, C7, = C-Dur-Pentatonik

Das die C-Dur-Pentatonik rein zufällig die selben Töne hat wie die A-Moll-Pentatonik soll dich erst mal nicht stören.

Akkordname = Pentatonikname.

Faustformel 2:
Will man über einen längeren Zeitraum eine Pentatonik beibehalten, dann nimmt man die Pentatonik der Tonart selbst.

C-Dur:
Akkorde: F C G Dm Am Em
Pentatonik = C-Dur-Pentatonik.

Du hast also die Wahl, die Pentatonik der einzelnen Akkorde zu nehmen, oder die Pentatonik der Tonleiter selbst.

Warum funktioniert das?
[song]
C-Dur = C D E F G A H C D E F G A H C = Am-tonleiter
==========================================================
Bb-Penta = C D F G Bb C D F G Bb C = Gm-Penta
------------------------------------------------------
F-Penta = C D F G A C D E G A C = Dm-Penta
C-Penta = C D E G A C D E G A C = Am-Penta
G-Penta = D E G A H D E F A H = Em-Penta
------------------------------------------------------
D-Penta = D e F# A H D E F# A H = Bm-Penta
[/song]
Oben hast du die C-Dur-Tonleiter.
Die Töne der einzelnen Pentatoniken der Akkorde passen allen in die C-Dur-Tonleiter rein.

Wenn du die F-Dur Tonleiter spielst verschwindet der G-Dur- und der Em-Akkord. Dafür kommt der Bb-Dur und der Gm-Akkord hinzu.
In der F-dur-Tonleiter wird zudem der Ton H durch ein Bb ausgetauscht.

Ann diesem einen Ton hängt eigentlich alles. Der Ton Bb würde bei einer Improvisation in der C-Dur-Tonleiter zu einem Missklang führen.

Demgegenüber würde der Ton H in der F-Dur-Tonleiter zu einem Missklang führen.

Da aber der C-Dur-Akkord sowohl in der C-Dur-Tonleiter, als auch in der F-Dur-Tonleiter vorkommen kann, kann es vorkommen, das man bei einer Improvisation mit Tonleitrn schon mal das H mit dem Bb verwechselt.

Nicht so bei der Pentatonik. Da wird dieser \"gefährliche Strebeton\" schlicht und ergreifend gemieden.

Das selbe Spiel lässt sich für G-Dur ausführen. F-Dur und Dm verschwinden dafür kommen D-Dur und Hm hinzu. Als Ton wird der Ton F durch ein F# ausgetauscht.

Wieder kommt ein C-Dur-Akkord in einer Tonleiter (diesmal G-Dur-Tonleiter) vor. Würde man das F aus der C-Dur-Tonleiter auch in der G-Dur-Tonleiter spielen so erhält man wieder einen Missklang.

Wenn ich also nur den C-Dur-Akkord habe, dann besteht immer das risiko, dass ich H und Bb oder aber F und F# verwechsle.

Wenn man die beiden Töne beim C-Dur-Akkord meidet, dann hat man die C-Dur-Pentatonik. Und die funktioniert in jeder Tonart, wo ein C-Dur-Akkord üblicherweise vorkommt.
==============================================
Das bei einer Tonart C-Dur auch die C-Pentatonik funktioniert, dass sollte einleuchten und stellt nix besonderes dar. Es würde ja auch die ganze C-Dur-Tonleiter funktionieren, warum also nicht eine Pentatonik mit nur zwei Tönen weniger...
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Drei Probleme:
Problem 1: der Blues...
Der Blues notiert Dur-Akkorde, improvisiert aber mit Moll-Pentatoniken.
Beim Blues kannst du also dreierlei versuchen...
Du kannst bei einem Dur-Akkord mit der Moll-Pentatonik improvisieren...
Du kannst auch versuchen mit einer Dur-Pentatonik darüber zu improvisieren (wird aber seltener gemacht)
Du kannst die Moll-Pentatonik des ganzen Stückes verwenden...
(z.B. das Stück ist mit den Akkorden E7 A7 H7 (=E-Dur)
Improvisiert wird beim Blues aber mit der Em-Pentatonik.
Wenn du ganz lustig bist, dann mixt du beim Blues die Dur und die Moll-Pentatonik und du hast eine (von mehreren möglichen) Blues-Scala.
==============================================
Problem 2:
Kein richtiges Problem, sondern mehr ein Herumexperimentieren...
Bei der Tonart C-Dur hast du die Akkorde : F-Dm, C-Am, G-Em
mit den drei Pentatoniken F-Penta (= Dm-Penta), C-Penta (=Dm-Penta), G-Penta (Em-Penta)....

Faustformel war: Akkordname = Pentaname oder Tonleitername = Pentaname...
Aber es lohnt der Versuch, auch einen der anderen beiden Pentatoniken über das ganze Stück zu legen. Wieder gilt das was ich schon oben gesagt habe: Wenn die ganze Tonleiter klappt, dann müsste es doch auch mit einem Teil der Tonleiter klappen...
Das Ergebnis kann aber sehr bescheiden sein, ist daher nur was für Experimente.
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Dritte Problem:
Jeweils eine Dur-Pentatonik und eine Moll-Pentatonik haben die selben Töne.

Eigentlich nichts besonderes, denn das kennen wir schon von den Tonleitern. Die C-Dur-Tonleiter hat die selben Töne wie die A-Moll-Tonleiter. Trotzdem nennt man die Tonleiter bei der C-Dur der Grund-Akkord ist eine Dur-Tonleiter und sollte Am den Ton angeben dann ist es eine Moll-Tonleiter, obwohl beide mit den selben Tönen arbeiten.

Bei der Pentatonik ist es das selbe.
C D E G A ist eine C-Dur-Pentatonik, wenn ein C-Dur-Akkord oder eine C-Dur-Tonleiter gespielt wird.

C D E G A ist eine Am-Pentatonik, wenn ein Am-Akkord oder eine Am-Tonleiter gespielt wird.

\"Wenn jedoch ein Am-Akkord bei einer C-Dur-Tonleiter gespielt wird?\" Das ist Jacke wie Hose... oder Sch* egal!

Das Problem liegt darin, das die Leute, die etwas über Pentatoniken schreiben oft alles durcheinanderbringen.

Z.B. lese ich immer mal wieder, dass
C D E G A eine A-Dur-Blues-Pentatonik sei...
Dabei wissen wir ja jetzt: Blues: A7 gegriffen: Am-Penta gespielt
==================================
Also nochmal:

Akkordname = Pentaname
Tonleitername = Pentaname

Beim Blues sind zwar Dur-Akkorde notiert, es wird aber meist die Moll-Pentatonik davon genommen.

Dur-BluesAkkord = Moll-Penta...
Dur-BluesTonleiter = Moll-Penta...

Die Regell ist nicht so sklavisch, dass nicht Raum für Experimente möglich ist.
=================================
Das ist eine verkürzte Version des
PentatonikWorkshop

Gruß Mjchael
--
Forumstreffen 08.-10. September 2006 in Neuerburg/Eifel


- ghetto - 19-06-2006

Zitat:Also hätte D-Dur die Töne:
G,D,A,E,H,Fis,des?
Soweit richtig, nur das von dir angegebene des wird in D-Dur als cis bezeichnet. Des und cis werden aber gleich gegriffen und klingen auch gleich.

Die D-Dur-Tonleiter besteht somit aus D E Fis G A H und Cis, dies kann man auch in der Reihenfolge der Quintenzirkel niederschreiben, dann komme ich (wie du) auf G D A E H Fis Cis.

Zitat:und amoll:
dm,em,hm,fism,cism, gism? <--- Das sieht bloß noch so komisch aus
oder ist es bei amoll:
C,D,A,E,F,G +H?
Es gibt keine Moll-Töne, (Dm, Em oder Gism), nur Moll-Akkorde. Dein erster Vorschlag ist also falsch.

Die A-Moll-Tonleiter besteht aus den Tönen A H C D E F und G, das entspricht deinem 2. Vorschlag.

Zitat:Hätte somit dann D-Dur folgende Akkorde(also harmonisch gesehen):

Dmaj7 - em7 - gesm7 - Gmaj7 - A7 - Hm7 - desm ?
Fast richtig.

Die 4-Ton-Dur-Akkordtonleiter besteht aus den Akkorden I-maj7 II-m7 III-m7 IV-maj7 V-7 VI-m7 und VII-m7b5 (die Römischen Ziffern stehen für die Töne aus der jeweiligen Durtonleiter, z.B. ist der 6. Ton der D-Durtonleiter ein H, der 6. Akkord heißt somit Hm7).

Die 4-Ton-Akkordtonleiter in D-Dur besteht also aus den Akkorden Dmaj7 Em7 Fism7 Gmaj7 A7 Hm7 und Cism7b5. Du siehst, dass ich dein Ges durch Fis und dein Des durch Cis ersetzt habe, der Grund ist derselbe als vorhin.

Es gibt auch eine 3-Ton-Akkordtonleiter, die aus einfacheren Akkorden besteht. Die 3-Ton-Dur-Akkordtonleiter besteht aus den Akkorden I II-m III-m IV V VI-m und VII-verm (manchmal auch dim geschrieben).

In der Tonart D-Dur ergibt sich somit diese Akkordtonleiter:
D Em Fism G A Hm und Cisdim.

Zitat:Und welche Pentatonik würdet ich zu D Dur spielen können?
Bei einem Blues oder einem blues-ähnlichen Stück (wie viele Rock und Rock n Roll-Sachen) kannst du mit der D-Moll-Pentatonik improvisieren. Sonst bieten sich die D-Dur-Pentatonik oder eben die normale D-Durtonleiter an.

Gruß,
--
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- Mjchael - 19-06-2006

Zitat:Original von Fetzi_die_Tretmine:
Also hätte D-Dur die Töne:
G,D,A,E,H,Fis, 8o des 8o ?
G,D,A,E,H,Fis, :p C# :p ?
NIE Kreuze und Bes mischen!
Du hast sonst zwei D (mit und ohne vorzeichen)
aber kein C mehr!

und amoll:
= C-Dur-Tonleiter!
oder ist es bei amoll:
C,D,A,E,F,G +H :p

dm,em,hm,fism,cism, gism?
sieht auch für mich komisch aus!

Hätte somit dann D-Dur folgende Akkorde(also harmonisch gesehen):

Dmaj7 - em7 - F#m7 - Gmaj7 - A7 - Hm7 - C#m7/b5 ?
Und welche Pentatonik würdet ich zu D Dur spielen können?

D-Penta = Hm-Penta; Em-Penta = G-Penta; F#m-Penta = A-Penta;

C#m7/b5 hat keine eigene Pentatonik.
Möglichkeit: A-Penta
(Grund: A7 = Dominante, C#m7/b5 verhält sich auch wie eine Dominante)

oder alles in D-Penta...
oder besser gleich alles in D-Dur-Tonleiter.
Das hört sich nach Jazz-Akkorden an.
Da funzt die normale Tonleiter besser....

Die Pentatonik ist nur für jeden einzelnen Akkord interessant, wenn man nicht weiß, in welcher Tonleiter man sich gerade befindet.

Noch was für den 10-Punkte-Abiturient:

Der 4. und der 7. Ton einer Dur-Tonleiter sind Strebetöne...

Nimm dir den Quintenzirkel, schreibe dir drei oder vier Tonleitern auf und schaue, welche Töne hinzukommen, und welche verschwinden....

Es sind immer die Strebetöne 4 und 7 die sich ändern....

(2 und 6 bei Moll-Akkorden.... sind aber die selben Töne wie bei den Dur-Akkorden/Tonleiter)

Pentatonik meidet diese beiden Strebe- oder Leittöne.

Dieser \"Reibungslose\" Klang ist der Charakter der die Pentatonik ausmacht...

(Ausnahme wieder Blues, weil dort mit Dur und Moll gespielt wird...)

Also Zettel und Bleistifft:
Tonarten und Quintenzirkel ausrechnen und vergleichen...

Übrigens Quintenzirkel:
schau den dir nochmal genauer an!

gruß Mjchael




--
Forumstreffen 08.-10. September 2006 in Neuerburg/Eifel


- Mjchael - 19-06-2006

Hähä,
Ghetto war schneller, aber wie du siehst,
unterscheiden wir uns nur unwesentlich voneinander...
--
Forumstreffen 08.-10. September 2006 in Neuerburg/Eifel


- Searcher - 19-06-2006

Ich seh schon,

ohne Theorie und auswendig lernen funktioniert das Improvisieren nicht - also starte ich mal einen Versuch und werde mich damit beschäftigen.

Danke an alle für die vielen Infos (mal sehen ob ich da später noch durchblicke)


Gruss

searcher


- Fetzi_die_Tretmine - 19-06-2006

Ich glaub ich bin aufm richtigen Weg es zu verstehen.


- Strebtöne werden also in Pentatoniken ausgelassen, right?

- Und nehme ich an, dass ich G Dur spiele. Dann sind nur

Gmaj7 - am7 - hm7 - Cmaj7 - D7 - em7 - F#m 7 b5 harmonisch zu ihm?


Und wirklich dicken Respekt für die Hilfe!!! Thumbs Smile Thumbs


Werd mir die Tage mal tatsächlich einen Zettel und einen Stift rauspicken und versuchen, die Tipps umzusetzen bzw. die Töne und Akkorde rauszufinden.

/EDIT: Mjchaels ersten Beitrag überlesen: Weniger Fragen Wink

Und das mit der Einschränkung der Pentatonik ist meiner Ansicht nach total blöd. Aber gut. Muss ich mich mit abfinden ^^

eine Frage noch: Habt ihr noch allg. Tipps zum Pentatonik üben? Ich kann die amoll Pentatonik relativ schnell rauf und runterspielen und evtl. n bisschen improvisieren. Sonst noch nichts. Benutze auch nur 2 Finger...


- Mjchael - 19-06-2006

@Fetzi_die_Tretmine:
Yep, absolut richtig...

Das hat doch die Sache extrem vereifacht...

und Nö, es wird nicht eingeengt....

Es gibt noch ein paar Ausnahmen, wo auch Tonleiterfremde Töne dazu passen:

z.B. Blues-Notes einstreuen... (die müssen aber an der Richtigen stelle sitzen)

Übergangstöne....

z.B. C-Dur, F-Dur, (D/Fis), G
(Einsatz einer Zwischendominante)

Und im Jazz gibt es bestimmt noch ein paar andere Möglichkeiten (z.B. Tritonussubstitution, obwohl ich auch noch nicht richtig Blicke, was das soll kommen trotzdem ein paar schräge Töne dazu)
Bossa-Nova enthält noch ein paar zusätzliche Durchgangstöne, so dass einige Passagen Chromatisch gespielt werden...
Aber mal ehrlich:
Interessiert dich im Augenblick Bossa-Nova oder lateinamerikanische Sachen?

Gute Rock und Pop-Musik kommen meist mit einfachem Dur und Moll aus.

Nicht zu vergessen ein Tonleiterwechsel zwischendrin...
Beispiel: ( C ) Wake me up ( Cm ) when september end
oder Modulationen...

Dann ist die Tonleiter nicht mehr ganz so begrenzt, wie sie jetzt aussehen mag.

Aber lerne erst einmal die 7 Töne einer Tonleiter richtig auszuschöpfen, und alle möglichen Intervalle mit einzustreuen:
Sekunden-Terz-Bewegungen: Terz-Quart-Sprünge; Sekunden-Sext-Sprünge, Sequenzen, Bassläufe...

Aber es bleibt erst einmal dabei:
Hauptsächlich verwendet man die aktuelle Tonart.
Wenn man was anderes findet, was diese Regel sprengt:
Solange es gut klingt, ist erlaubt, was gefällt.

@Searcher
oft weiß man schon das meiste, es muss nur richtig einsortiert werden...


Gruß Mjchael



--
Forumstreffen 08.-10. September 2006 in Neuerburg/Eifel


- Searcher - 19-06-2006

Danke Mjchael,

aber im Moment tröstet mich das noch nicht - lol

searcher