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Tonart von Hey Joe - Druckversion

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RE: Tonart von Hey Joe - Andy63 - 09-01-2006

Hallo zusammen,
habe mich bisher nur wenig um Theorie gekümmert. Basiswissen ist in etwa vorhanden ;D
Was mir aber ein völliges Rätsel ist: Hey Joe von Jimmy! Das Stück ist doch irgendwie nur so eine Aneinanderreihung von Quinten. C G D A E.
Was soll das denn nun für eine Tonart sein? Der Quintenzirkel hilft mir nicht weiter. Wer kann mir das erklären?

Gruß, Andy
--
--- wer nach allen Seiten offen ist, gerät leicht in Verdacht nicht ganz dicht zu sein---


- hoggabogges - 09-01-2006

Würde ich ganz banal sagen, ist in e (e-moll)
--
Siehe, wir hassen, wir streiten, es trennet uns Neigung und Meinung, aber es bleichet indes dir sich die Locke wie mir.
Schiller


- Andy63 - 09-01-2006

und wieso e-moll? A- Dur und E- Dur gehören doch nicht zu e-moll, oder verstehe ich den Quintenzirkel nicht?

Gruß, Andy
--
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- FP - 09-01-2006

@andy63

Jo, die Chords sind soweit ok. anstatt E spielt er auch den hier, glaube ich zumindest:

E7#9

e 0
h 8
G 7
D 6
A 7
E 0

und natürlich ne Menge Double-Stops Wink


--
Gruss
Der Fingerpicker


- Blooz - 09-01-2006

Du kannst jedesmal wenn du auf der 5. Stufe bist die Tonleiter in die der 5. Stufe aendern, und die dazugehoerigen Akkorde benutzen. Wenn du in C spielst, kannst du uebers G ein D-Dur spielen (dass in C ein D-moll gewesen waer). Da D die 5. Stufe von G ist, kannst du ein A-Dur (aus D-Dur Kadenz stammend) spielen...usw.
--
.

Mein kleiner Rock n Roll (und nicht nur) Workshop:
http://www.mannyffm.de/dietmar_workshop.htm
Und da gibts Sounds von mir, Cottonman und Ralfi:
http://perso.wanadoo.fr/blooz/membersounds/index_ms.html


- Andy63 - 09-01-2006

@ Blooz

aaha, und das heißt, wenn ich das richtig verstehe, dass Hey Joe gar nicht einer Tonart zuzuordnen ist? Dann wäre ich aber beruhigt... ;D

Gruß, Andy
--
--- wer nach allen Seiten offen ist, gerät leicht in Verdacht nicht ganz dicht zu sein---


- Blooz - 09-01-2006

Kannst ruhig beruhigt sein. Es gibt jede Menge Songs die Akkorde aus anderen Tonleitern nach dem oben erklaerten Prinzip beinhalten.
--
.

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- Andy63 - 10-01-2006

Dank @ Blooz!
Ich hatte schon registriert, dass in vielen Songs tonartfremde Akkorde vorkommen. Bei Hey Joe war ich aber total verwirrt, weil ich das überhaupt nicht einordnen konnte.

Gruß, Andy
--
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- Mjchael - 10-01-2006

Da würde ich garnichts mit Tonarten machen...

Das Stück zieht sich da ganz aus der Affähre...
Es ist zumindest keines,
was man ins diatonische System zwängen sollte.

Jimmy macht hier etwas, was die Jazzer oft andersrumm machen.

Jazzer spielen gerne und oft einen sogenannten Quintenfall,
wo sie mal diatonisch, mal in irgendeinem anderen System
durch alle Tonarten wandern.

Jimmi hat hier was supertolles geschaft,
nämlich eine Art von Quartenfall,
oder eine Quintensteigung, und alles in Dur.

Da das ganze recht Blues-angehaucht ist,
braucht man sich nicht zu wundern,
dass es mit Dur und Moll nicht so genau genommen wir.

Gegenbeispiel:
sitting on the Dock of the Bay oder so ähnlich,
Da wird tatsächlich nur die Tonart G-Dur gespielt,
und trotzdem spielt man nur Durakkorde...
//: G H C A ://: G E G E...

Gruß mjchael
--
Durchhalteparole:
Das sollst du nicht können,
das sollst du lernen!


- Blooz - 10-01-2006

Zitat:Original von Mjchael:

Jimmi hat hier was supertolles geschaft, nämlich einen Quartenfall, oder eine Quartensteigung, und alles in Dur.

Klar, wenn man das Stueck rueckwaerts spielt.
Aber normal gespielt sind es immer noch Quinten.

--
.

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- Mjchael - 11-01-2006

@Blooz
Ups, recht hast Du! Danke :p !
hab Quartensteigung zu Quintensteigung umbenannt.

Analog zum Quintenfall im Jazz, wo man ja auch wenn mans genau nimmt die Akkorde in Quarten aneinanderreiht.

Gruß mjchael


--
Durchhalteparole:
Das sollst du nicht können,
das sollst du lernen!


- Oslo - 12-01-2006

Zitat:Original von Blooz:
Kannst ruhig beruhigt sein. Es gibt jede Menge Songs die Akkorde aus anderen Tonleitern nach dem oben erklaerten Prinzip beinhalten.
--

Ich meine, ich bin nicht so der Theoretiker wie ihr es sei (Hut ab, Mjachel!) aber ich sehe das so:

Im Prinzip verwendet Jimi bei \"Hey Joe\" doch nur Akkorde, die den passenden Tönen der C/Am-Pentatonik (CDEGA) entsprechen.
Spielt doch mal diese Pentatonik mit - ihr werdet sehen: Kommt gut! Ich weiß allerdings, das diese Antwort für die \"Musiktheorie\" etwas einfach ist... :-D
--
Es ist mir egal, wenn ihr mich ausbuht - solange ihr in der richtigen Tonlage buht!


- redhische - 12-01-2006

ich hab mal gehört, daß der Anfangs und der Endakkord, so sie nicht unterschiedlich sind, die Tonart des Songs angeben.
Bei den meisten trifft das auch zu .
--
Wenn einer, der mit Mühe kaum geklettert ist auf einen Baum, schon glaubt, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der!!


- ghetto - 12-01-2006

Unter Berücksichtigung aller vorher geschriebenen Beiträge (Mjchael und Blooz sind selbstverständlich im Recht) mache ich noch eine Zusatzaussage, die die Sache meines Erachtens etwas einfacher beschreibt.

Basistonart von \"Hey Joe\" ist E-dur.

Zwischendurch wird kurz zu G-Dur (G, C und D), D-Dur (D, G und A), für die Liebhaber vorher auch noch zu C-Dur (C und G) und nach D-Dur noch zu A-Dur (A, D und E) moduliert, bevor das Lied wieder zur Basis (E-Dur) zurückkehrt.

[Ende der einfachen Beschreibung]

Rein zufällig ist das eine Aneinanderreihung von Quintabständen
  • C + Quinte = G
  • G + Quinte = D
  • D + Quinte = A
  • A + Quinte = E
OsloFighters Antwort, dass die Grundtöne von diesen Akkorden zusammen genau die C-Dur bzw. die A-Moll-Pentatonik ergeben, eröffnet recht interessante Improvisationsmöglichkeiten:

Du bleibst einfach bei der A-Moll- bzw. C-Dur-Pentatonik (Töne C D E G A) und improvisierst fröhlich drauf los.

Ich habe nur meine Zweifel darüber, ob der Ton C schön klingt, wenn man über einen E-Dur-Akkord improvisiert.

Gruß,
--
And then one night in desperation, a young man breaks away.
He buys a gun, steals a car, tries to run but he don´t get far in the
GHETTO


- Mjchael - 12-01-2006

Na Gott sei dank halten haben die meisten Stücke irgendein Muster, eine Tonart oder so was, was man wiedererkennt.

Das mit der Pentatonik gefällt mir insgesammt, aber man muss hier bei dem Stück zumindest die Quinte vom E (also das H) mit hinzunehmen. Ganz zu schweigen von dem Gis in der Terz und dem Fis in der Terz vom D-Dur und dem Cis in der Terz vom A-Dur....

Also wenn ich es mir richtig überlege, Pentatonkik ist ein toller Denkansatz, aber es passt einfach nicht.

von welcher Tonart aus Jimmy startet (mein Tip, G-Dur), und wohin er landet (Eindeutig E-Dur) da kann ich nur sagen:

Der Laie staunt und der Fachman wundert sich. :p

Gruß mjchael
--
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