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Lack abschleifen - Druckversion

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RE: Lack abschleifen - Cyberrealist - 10-06-2004

hab zwar schon die \"suche\"-funktion gequält aber noch nichst brauchbares gefunden:

- seit ich die entstehungsgeschichte von zakk wyldes bullseye (der einfach seine komplette gitarre abgeschliffen hat) gehört habe interessiert mich die auswirkung auf die gitarre wenn man mit dem lack hantiert.


klingt jetzt etwas suspekt, aber ich hatte einfach mal die idee eine ausgediente gitarre wieder flott zu machen und (falls das möglich ist) sie mit eben so dingen zu verzieren. mich würde eben interessieren wie sich das dann mit dem holz verhält da ich von hölzern etc nicht wirklich den vollen durchblick habe


also was würde passieren wenn ich z.B bei einer gibson les paul in den bodie mit einer richtig schönen feile einen smilie feile oder etwas in der art (ausser dass mich jeder gitarrist auf erden töten würde Wink )


wird durch die lack-lücke das holz angegriffen? wenn ja, wie schlimm sind die auswirkungen? wird dadurch das ganze korpusholz beeinträchtigt und was für einen klarlack müsste man auf die stelle auftragen um das holz zu schützen, die \"geschliffene\" stelle aber zu erhalten?


- danke im vorraus Wink


- meineid - 11-06-2004

Naja wie das dann aussieht is die Frage *g*

Bei diesen Klarläcken die zB Paulas haben sollte es schon hinhaun den Lack runterzumachen. Schwieriger wirds bei Lacken wie sie zB die Ibanez s 470dx serie hat.

Also wenn ich dich richtig verstanden hab willst du nur Teile vom Lack abschleifen oder?
Wennst da nit sehr sauber arbeitest und die Gitarre danach super sauber versiegelst (zB Leinsamenöl, aba das musst du dann 2 mal jährlich neu einreiben) hast garantiert ne häsliche Gitarre mit Wellen oder Unebenheiten!
Vor allem musst aufpassen dass der Lack nit splittert!
Also da is Vorsicht angesagt!


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In my mind my dreams are real
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- mr_hable - 11-06-2004

sag mal kann man sich die gitarre irgendwo proffesionell neu lackieren lassen?


- Aldo - 11-06-2004

Ich habe eine \"unheimlich alte und wertvolle\" Gitarre (Akustik), die ich vor fast 20 Jahren mal gebraucht gekauft hab.
Die war damals schon mit 1000en Aufklebern und so Zeug beklebt. (und schwamm auch schon im Rhein) :-D
Die habe ich letztes Jahr dann mal restauriert.
Aufkleber abgezogen, in wochenlanger Handarbeit mit feinem Sandpapier den Lack abgeschmirgelt und mit handelsüblichem Klarlack (seidenmatt) in 4 Gängen neu lackiert.
Mir ist dabei aufgefallen, daß sich auf dem rohen, unlackierten Korpus nicht so gut spielen läßt.
Erstmal macht die Schlaghand Geräusche wenn man mit den Fingern über den Korpus streicht oder sich beim Picking abstützt.
Außerdem wird es auch am Gitarrenhals schnell unangenehm wenn das Holz von \"schwitzigen\" Händen etwas feucht wird.
Im unlackierten Zustand verstimmte sich die Klampfe auch sehr schnell, weil wohl das Holz wg. der Luftfeuchte arbeitet.
Nachdem sie wieder lackiert war gab sich das.
Der Klang hat sich bei mir wesentlich verbessert.
Aber das lag wohl auch an den Aufklebern die vorher drauf waren.
Unlackiert bzw. lackiert war zwar auch ein kleiner Unterschied, aber kaum der Rede wert.
Unlackiert klingt meine Klampfe etwas \"weicher\" mit mehr Bass.
Aber wie gesagt, das Holz wird es dir danken wenn es lackiert bzw. versiegelt ist.


--
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- Cyberrealist - 11-06-2004

Schwieriger wirds bei Lacken wie sie zB die Ibanez s 470dx serie hat. - was für einen lack hat die denn?

es geht mir darum einfach bis auf´s holz den lack runterzumachen.

..Leinsamenöl, aba das musst du dann 2 mal jährlich neu einreiben - was für alternativen gibt es noch um das \"gefeilte\" zu erhalten bzw dem holz keinen (weiteren Wink ) schaden zuzufügen ?

und inwiefern meinst du das, dass der lack nicht splittert?




- ich bin mir auch im klaren darüber dass da mit sehr viel fingerspitzengefühl gearbeitet werden muss um nicht alles zu verschandeln.... hat von euch einer schon mal sowas in der art gemacht bzw kann mir irgendwelche tipps geben?


- styx - 11-06-2004

Dass der Lack splittern könnte is ja ganz logisch. Ich denke jeder hat schonmal irgendwie so etwas in der Art erlebt. Wenn du z.B. Window Color von der Scheibe abmachen willst, was ziemlich fest und lang drauf war, dannkriegste auch immer kleine Stückchen da ab. Das Problem is, du weißt ja vorher nicht wie die aussehen, die Stücke. Ich mein beim Window Color isses egal, aber bei dem kann es natürlich passieren, dass du auf einmal ein viel zu großes Stückchen abgefeilt hast.


- Q47 - 07-11-2006

Ich hab mal ne andere Frage:
Also
Was muss ich beachten wenn ich zB. sowas
[Bild: livedaron0yr8.jpg]
auf ne Gitarre machen möchte?

Vorher den Lack abschleifen?

Kann ich auf den Lack drauf malen?

Welche Art von Farbe?


- Flynn - 08-11-2006

Ich bin zwar kein experte aber der Lack muss auf jedenfall ab! Dein Gitarrenlack wird wohl keine raue Fläche haben an der die Farbe haften kann oder? Ist der Lack glatt dann kanns passieren das die Farbe nicht grad lange halten wird und nach kurzer Zeit wird die alte Farbe wieder zusehen sein.
--
F*ck the Mainstream!
Niemand hört das was ich mag und das ist auch gut so!


- Falcrum - 10-11-2006

aaaalso:

Abschleifen musst du so:

Du brauchst nen Schleifblock den bespannst du mit 120er Schleifpapier.
Wenn du anfängst und auf die Maserung kommst immer in der Richtung schleifen wie diese Verläuft. Wenn du den Lack grob runtergeschliffen hast dann. Wechselst du auf 280er Schleifpapier und machst so weiter bis alles weg ist.Dann wechselst du auf 320 und wieder Schleifen danna auf 600 und danna auf 800 wenn du immernoch Kratzer im Holz hast kannste auch noch weiter gehen. Danach kannst du entweder Beizen oder die Gitarre mit Öl versiegeln. Beizen ist nichts weiter als das Holz einfärben, wie zb. Kinder Holzspielzeug. Nicht sehr schwer man kanns mit Pinseln oder Schwämmen machen. Man Muss die Gitarre dann aber mit nem feuchten Lappen abgerieben werden damit sich die Holzfaser aufstellen und danach mit 600 oder 800er Schleifpapier abgeschliffen werden und das so lang bis es nach dem nass machen nichtmehr raus ist. Erst dann kann man Beizen. Beizen gibt es auch verschiedene. Da musst du dich selbst mal belesen.
Zum Ölen musst du sie einfach wie schon gesagt mit Öl einreiben, da gibts auch wieder verschiedenes und das muss man dann 1 -2 mal im Jahr wiederholen.

Das blanke Holz soll besser schwingen, ich finde aber das es keinen großen Unterschied macht, weil als ich meine Telecaster gebaut habe hab ich sie auch bespielt als sie nicht Lackiert war und es gab keinen groben Unterschied.

Zum Lackieren ist folgendes zu sagen:

Ihr solltest Nitro oder Kunstharzlacke verwenden. Spraydosen aus dem Baumarkt sind nicht so schlecht wie immer behauptet. Ich benutze sie auch. Ihr solltet immer 4-6 Schichten lackieren. Und zwischen den Schichten Schleifen bis alles Matt geworden ist, so sieht man die unebenheiten. Wenn alles Matt ist sind auch keine groben Unebenheiten mehr im Lack. Die einzelnen Schichten immer gut trocknen lassen bis sie ausgehärtet sind. Das Zwischenschleifen immer vorsichtig handhaben und mit 800er Schleifpapier. Danach mit dem Klarlack anfangen und ebenfalls um die 4 Schichten mit zwischenschleifen. Am Ende wenn alles durchgetrocknet ist dann mis 1000,1200,2000 und evtl. noch mit 2500 NASS!!- schleifen unter wenig Druck. Dazu das Schleifpapier in einer leichten Seifenlauge eintauchen, man kann auch den Lack damit benässen. Danach dann den Lack mit Politur und Wax versiegeln. Man kann auch die Letzte schicht vom Klarlack nach dem Schleifen mit Spiritus abreiben bist es unter leichtem Druck zu quietschen anfängt. Dazu den Spiritus auf einen Lappen geben.

Puh die Prozedur sollte um die 2- 3 Wochen dauern. Danach habt ihr eine nahezu perfekte Lackierung
--
Epiphone Les Paul mit Seymour Duncans
Selfmade Custom Telecaster
Korg AX1500
Crate GT212 Flexwave


- moosbert - 10-11-2006

Nein, du solltest KEINE Nitro-Lacke verwenden...!
Wir hatten das Thema schon das ein oder andere Mal in anderen threads. Nitro-Lacke sind in der Handhabung äußerst problematisch, da die Dämpfe zu extrem exothermen Reaktionen, sprich Explosionen neigen. Mit Nitro-Lacken sollte man nur in geschlossenen Abzugssystemen arbeiten und das ist für einen Laien nicht so ohne weiteres machbar...
Die einzige mir bekannte Lösung, eine Gitarre mit einigermaßen akzeptablem Ergebnis selbst zu lackieren sind mehrere (dünne!) Schichten Sprühlack aus der Dose, konserviert mit xy Schichten Klarlack (ebenfalls möglichst dünn aufgetragen). Zwischendurch immer wieder anschleifen.
Du musst dir allerdings im Klaren darüber sein, dass das Ergebnis höchstwahrscheinlich lange nicht an einen industriell aufgetragenen Lack ran kommt.
Was die Optik angeht müsste Autolack das beste Ergebnis erzielen (da fiele auch das Konservieren mit Klarlack wech), ich weiß aber nicht wie sich das auf die Schwingungseigenschaften des Holzes auswirkt, da Autolack ja schon eine recht starre Struktur hat und höchstwahrscheinlich die Schwingungseigenschaften extrem beeinflusst (korrigiert mich wenn ich da auf dem falschen Dampfer bin...).

greetz, moosbert
--
Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubengrabgerät...


- Ehemaliges Mitglied (bis - 10-11-2006

Wenn ich ne Gitarre mit Autolack lackieren würde, dann würde ich den Korpus zu einem Lackierer bringen die mischen dem lack noch etwas bei damit er etwas flexibel wird.
Dieser Zusatz wird zum Beispiel an Autoteilen verwendet die sich wärend der Fahrt verwinden können wie Spoiler oder andere Kunststoffteile.

Nitrolacke sind für den Heimgebrauch nicht empfehlenswert...wegen der Gifte.Lacke auf Wasserbasis sind für den Hobbybereich zu Hause das pflegeleichteste.
Das Ergebnis einer Lakierung ist wie gut die einzelenen Schritte ausgeführt wurden wie Schleifen, Lackauftrag und nicht zuletzt die Umgebung (Staubreiheit,Temperatur)
Je mehr Zeit man in die einzelnen Schritte investiert,desto besser kann das Ergebnis werden.Bei zu lackierenden gegenständen wie ein Gitarrenkorpus ist auch am Besten sie hängend zu lackieren,weil man so am besten mit der Sprühdose oder Airbrushpistole an alle Stellen ,Ecken und Kanten herankommt und kann den Korpus in einem Durchgang alle Seiten Lackieren....was eine erhebliche Zeitersparnis und auch einen besseren lack ergibt, keine Übergänge usw entstehen.


--
Das Verlangen nach Freiheit steckt in jedem Menschen, nur nicht alle dürfen sie erleben


- Q47 - 10-11-2006

So, ich bin nen bisschen schlauer geworden.Thumbs
Aber
In meinem ersten Beitrag habe ich ja das Bild eingefügt,
was sollte man da denn für farbe verwenden?


- Falcrum - 10-11-2006

Zitat:Original von Q47:
So, ich bin nen bisschen schlauer geworden.Thumbs
Aber
In meinem ersten Beitrag habe ich ja das Bild eingefügt,
was sollte man da denn für farbe verwenden?


Hmm ich weiss nicht inwiefern sich Ölfarben mit Kunstharz vertragen müsste man probieren. Aber wenn du gut mit dem Pinsel bist dann kannste es versuchen. Da gibts im Modellbauladen Ölfarben von Revell (gibts au im Spielzeugladen) wenn man die relativ dünn macht, dann kann sich das Ergebnis schon sehen lassen. Und anschließend mit Klarlack versiegeln der müsste dann also auf Kunstharzbasis sein.

Zum Notrolack nochmal: Wenn jemand Nitrolack verwendet kann er das auch im freien tun. Bei den jetzigen Witterungsverhältnissen ist das aber nicht möglich. Ausserdem setz ich immer vorraus das für gute Abluft gesorgt ist, man will ja selber keine Schäden davontragen. Und Nitrolacke wird nich einfach so in Dosen geben, eher dann für Sprühsysteme. Und wer sowas besitzt sollte sich schon etwas auskennen.Es gibt soviel verschiedene Lacke. Die ausn Baumarkt sind meistens Kunstharz. Ausserdem stimmt die Aussage nicht das man kein vergleichbares Ergebnis zum industriellen Lackierungen erzielt! Denn da werden die Gitarren auch von Hand lackiert und poliert. Und wer sich da richtig reinkniet und sorgfältig arbeitet wie beschrieben der wird auch ein Top Hochglanzlack erhalten. Ob Spraydose oder nicht, unterschiede macht hier nur die Düse und der nicht zu regulierende Druck sowie die unveränderliche Eigenschaft des verwendeten Lackes.
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- Q47 - 10-11-2006

Das mit dem Pinseln wird kein Problem (mein Onkel ist Kunstlehrer mit dem würde ich das dann vieleicht angehen)


- Ehemaliges Mitglied (bis - 11-11-2006

an solche Muster sollte man sich ert ranwagen wenn man schon erfahrung mit Lakieren hat,weil sonst kann es schnell beschissen aussehen.

Realisieren kann man sowas am Besten über die maskiermethode... da nimmt man eine Spezielle maskierfolie die leicht klebt und schneidet das Muster aus das man haben möchte und lackiert das dann ganz normal über den Grundlack womit man den Korpus vorher ganz lackiert hat ...aber am besten bei feinen sachen mit einer Airbrushpistole...denn sonst geht zuviel Lack unnötig verloren udn man kann auch die Lackmenge besser dosieren.Für jede einzelne Farbe braucht man am besten eine eigene Folie bei komplizierten Mustern.

Revellfarben aus dem kleinen döschen taugen für sowas wohl kaum,weil sie zu dick mit dem Pinsel aufgetragen wird...mich würde so ein Ergebnis dann stören.Am besten ist eben die Lackierfarben zu benutzen.
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