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Akkorde B und H - Druckversion

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- Mjchael - 24-10-2006

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meine neuste \"Baustelle\"


- AndyTheke - 24-10-2006

Zitat:Original von Fu_Manchu:
Zitat:Original von Gruselgitarre:
... Jetzt bin ich selbst Musiklehrer und bringe meinen Schülern das H bei.....
Auf der einen Seite von irrig sprechen, es aber dann weiter beibehalten und es der nächsten Generation irrig beibringen!?
Sollte man nicht konsequent anfangen es richtig und international zu machen? Zumal du ja selber sagst das es irrig ist und somit falsch. Aber verbreiten darf man es weiterhin?
Als Musiklehrer muss ich das weiterverbreiten, da gibts sowas wie Rahmenrichtlinien - Vorgaben des Kultusministeriums. Nach diesen muss ich z.B. arbeiten. Dass die in Niedersachsen aus dem Jahr 74 stammen und dort nicht einmal das Wort \"Rap\" oder \"Techno\" vorkommt, darf mich dabei nicht stören.
Wenn ich jetzt anfange, in der Schule die internationale Schreibweise zu lehren, dann würden sich die Eltern IMHO zu Recht beschweren. Bedenke: Was Eltern mal gelernt haben ist toll, alles Neue ist meist schlecht. Wenn ich tatsächlich mal mit meinen 6. Klassen Noten lesen lernen will, dann muss ich auch h lehren.
Gruß
--
There are only 10 types of people in the world:
Those who understand binary and those who dont.


- Mjchael - 24-10-2006

Streiche H und dann braucht sich auch keiner mehr Gedanken machen über Quintverhältnisse, das richtige Stimmen von Musikinstrumenten, Wolfsquinte, Tritonus, pytagoräisches Komma...

Mich ärgern eigentlich nur diejenigen, die sagen \"H\" muss bleiben weil das schon immer so war. Denn es war nicht immer so.

Wenn Musikprofessoren mit der Bezeichnugn B und H das Wissen was hinter der Bezeichnung steht (Akustik, Stimmen von Instrumenten, Frequenzverhältnisse, Intervalle) erhalten möchten, dann würde ich dafür großes Verständnis haben. Das fände ich sinnvoll und ich würde sagen, seis drum, \"H\" wird mitgelernt.

Doch da ich selbst so gut wie gar nichts darüber in Schulbüchern lesen kann, und nur sehr wenig in der Fachliteratur, und ich mir alles selbst aus tausenden von Quellen mühselig zusammensuchen muss, glaube ich nicht, dass man Wissen erhalten möchte. Das stinkt mir doch mehr nach reiner Bequemlichkeit und Sturheit.

Der Staub von tausenden von Jahren steckt unter den Talaren (der Professoren).

Und die einfachen Musiker und Musiklehrer müssen die Bequemlichkeit ausbaden. Dabei wäre das internationale \"B\" echt viel einfacher zu lernen.
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meine neuste \"Baustelle\"


- Sven - 24-10-2006

Hallo!

Also wenn ich B höre denke ich immer Bb.

Ich schreibe bei Akkorden grundsätzlich immer H.
B passt nicht finde ich.
Singt doch mal die Tonleiter: C D E F G A H C.
Wenn man da anstelle eines H ein B hinsetzt. Das klingt doch nicht!

Ich denk das ist halt irgendwie ne Glaubensfrage.

Gruß
Sven


- FP - 24-10-2006

Zitat:Original von Sven:
Hallo!

Also wenn ich B höre denke ich immer Bb.

Ich schreibe bei Akkorden grundsätzlich immer H.
B passt nicht finde ich.
Singt doch mal die Tonleiter: C D E F G A H C.
Wenn man da anstelle eines H ein B hinsetzt. Das klingt doch nicht!

Ich denk das ist halt irgendwie ne Glaubensfrage.

Gruß
Sven
Sorry Sven... aber... so ein Quatsch... Glaubensfrage... tz tz tz
Nur im deutschsprachigen Raum existiert das \"H\", der Rest der Welt benutzt das B...

Das H wird nur benutzt weil irgend ein Depp von Mönch bei der Übersetzung von (damaligem) Notenmaterial für seine germanischstämmigen Brüder aus dem B ein H gemacht hatte... da gab es wahrscheinlich noch keine Brillen...

... aber... hatten wir das nicht schon Mal hier im Forum?


--
Gruss
Der FingerPicker


- Fu_Manchu - 24-10-2006

Zitat:Original von AndyTheke:
...da gibts sowas wie Rahmenrichtlinien - Vorgaben des Kultusministeriums. ...


Alles klar. Heul :-D


- Magic - 24-10-2006

Ja, die Vorgaben...

...wenn wir die nicht hätten...I)


- Mjchael - 25-10-2006

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- Magic - 25-10-2006

...ja, aber alles auf die Mönche zu schieben ist viel leichter zu verstehen...:-D

Habe es mal durchgelesen - ist richtig gut geworden, aber so richtig verstanden habe ich es trotzdem nicht - na ja, die Harmonielehre...

Gruß Dietmar


- Gruselgitarre - 25-10-2006

Hallo, dieser Thread ist ja richtig lustig geworden Smile Smile Smile

@Manchu

also irrig und falsch halte ich nicht für ein und dasselbe. Und ich bringe den Kindern das H bei, weil es eben in Deutschland so genannt wird. Das ist nichts falsches.


Das hat natürlich auch mit den Rahmenrichtlinien zu tun (vielen Dank dazu an die Ausführung von AndyTheke .Thumbs ).

Viel wichtiger ist aber, dass es in Deutschland ALLGEMEIN GEBRäUCHLICH ist. Wir alle haben in der Grundschule das H gelernt, in der Musikschule lernt man es und auf der Universität auch.

Es wäre sicher gut, wenn man die Schreibung vereinheitlichen, also \"internationalisieren\" würde. Aber wenn dabei so ein Schwachsinn wie bei der zweimal geänderten Rechtschreibreform herauskommt, kann ich nur sagen: Nein Danke ;D

Übrigens: Mein Sohn hat auf der Bratsche das H und B (deutsch) gelernt und in 5 Minuten kapiert, dass es eine internationale Schreibweise als B und Bb gibt.

Grüße an alle von Grusel


- Mjchael - 25-10-2006

Nicht verstanden? Rechnen wir mal nach!

Von Bb nach H ist eine kleine Sekunde.

Auch von A nach Bb ist eine kleine Sekunde.

Von Bb nach A kommt man durch 6 Quint- bzw. Quartsprünge:

Bb F C G D A

Rechnen wir das mal aus.

Eine Quinte abwärts ermitelt man durch Teilung durch drei
Aufwärts durch multiplikation mit 3. (Flageolett im 7. Bund! )

Oktaven durch Teilung oder multiplikation mit 2 (Flageolette 12 Bund)

Doppelte Oktaven durch Teilung oder multiplikation mit 4 (Flageolette 5 Bund)



Von A nach A (also eine Oktave) verdoppelt sich die Schwingung.

Das tiefe A hat 441 und das hohe A hat 882. Irgendwo dazwischen sehr nahe beim tiefen A muss das Bb liegen

Ein Quintenabstand langsam ausgeführt:

von A nach D = 882Hz / 3 = 294 Hz ein tiefes D
Vom Tiefen D zwischen einem D das zwichen 441 und 882 liegt:
D = 294 Hz * 2 = 588 Hz

G = 588 Hz / 3 * 2 *2 = 784 Hz

C = 784 /3 *2 = 522.6... Hz

F = 522.6... /3 *2 *2 = 696.8...Hz

Bb = 696.8/3 *2 = 464.592592... Hz

A = 441 Hz = 100%
Bb = 464.592592... Hz = ? = 105.348
Differenz beträgt 5.348 %


Zum H geht es von A aus noch zwei Quintensprünge nach oben.

A = 441 Hz

E = 441 Hz * 3 /2 = 661.5 Hz

H = 661.5 Hz * 3 /2 /2 = 496.125 Hz


Von Bb nach H sind es 7 Quintensprünge

Bb F C G D A E H

Die Werte haben wir schon errechnet...

Bb = 464.592592... Hz = 100 %

H = 496.125 Hz = ? = 106.787 %

Differenz beträgt 6.787%


Kleine Sekunde A nach Bb ist 5.348 %
Kleine Sekunde Bb nach H ist 6.787%

5.348 % = 100%
6.787% = ? = 126.9%

Die Bb-H-Sekunde ist 26.9% größer als die A-Bb-Sekunde.

Ein Unterschied um etwa einen viertel Halbtonschritt, der wird sich auf alle Fälle bemerkbar machen und einige andere Intervallverhältnisse die sich aus der reinen Stimmung machen sehr unschön klingen lassen.



Ich habe nichts weiter gemacht als Saiten mit der Flageolett-Methode gestimmt und die Ergebnisse ausgerechnet.

Dabei habe ich hier nur Schwingungen durch drei geteilt oder malgenommen (für Quintensprünge auf oder abwärts) oder für Oktavsprünge durch 2 geteilt oder malgenommen.

Der Rest ist ein wenig Prozentrechnen.

Wer das Kapiert hat, bei dem macht es \"Klick\"

Gruß Mjchael



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meine neuste \"Baustelle\"


- Andy63 - 25-10-2006

hat nicht \"klick\" gemacht... aber egaaaal! Ich hab mir eh die internationale Schreibweise angewöhnt... :rotate: Deshalb is mir B oder H Latte, es sei denn beide Buchstaben stehen für eine textile Erfindung ;D

Gruß, Andy
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--- mein \"Rang\" ist eine fette Lüge---


- Magic - 25-10-2006

Bei mir hats auch \"klick\" gemacht...


*grins*... ja, genau - Potenzrechnen und BHs - das ist einfach...


...nee, aber ohne Witz - ist äußerst interessant - aber ich kanns mir nicht merken... (jetzt schon noch, aber in fünf Minuten nicht mehr)...


Wenn mich einer nach H und B fragt, verlinke ich ihn auf Deine Erklärung, oder ich \"verbrat ihm die Story mit dem Mönch\"


Gruß Dietmar - und eine lustige Woche noch!!!


- Gruselgitarre - 25-10-2006

Also ich gebs zu - die Ausführung von Mjchael verstehe ich nicht.

Wir haben doch in unserem heutigen Tonsystem gar keine reinen Quinten mehr (deshalb heißt sie ja auch temperierte Stimmung).
Deshalb kannst du doch auch nicht mit dem 1:3 Verhältnis rechnen, denn das ist ja das reine Verhältnis.
Die Oktave ist seit der Temperierung in zwölf GLEICHE Teile geteilt worden.
Also ist der Abstand heute von B zu Bb der gleiche wie von A zu Bb.

Oder habe ich da was nicht verstanden ?(

Grüße von Grusel:dance2:


- reliewsche - 25-10-2006

Bei allem für und wieder der Schreibweise sollte man vielleicht eines Bedenken.:Eine Sprache - und Akkorbezeichnungen sind auch so eine - dient dazu, sich zu verständigen. Solange ich Selbstgespräche führe, kann ich die Akkorde schreiben wie ich will. Wenn ich mit anderen zusammenspiele oder ihnen was mitteilen will, sollen die mich verstehen. Das wäre in Deutschland ja schon mal H und woanders B für den gleichen Akkord. Da ich schon im Ausland \"kommuniziert\" habe, ist mir das eine wie das andere geläufig.
Ich selbst benutze meist das H. Allerdings verwende ich immer Bb. Damit sehe ich sofort, welcher Akkord gemeint ist und brauche nicht zu überlegen, in welcher Sprache ich mich befinde.
Und so erübrigt sich wird meiner Meinung nach das Problem mit dem B und H. Da Bb verstehen alle. Sollte ich H schreiben und ein ausländischer Musiker liest dies und kann international \"kommunizieren\", so wird ihm einfallen, dass die Deutschen ja ein wenig anders sind.

Vielleicht findet ihr das ja auch einen praktischen Vorschlag.
Im Sinne der Völkerverständigung Wink
Stefan
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Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)